Ausschuss vergibt Auftrag:Umweltschutz geht vor

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Anfang Juli endet der Annahme-Stopp für Bauschutt am Neufahrner Bauhof. Dann übernimmt eine Firma die Entsorgung, die das Material - wie vorgeschrieben - auf Schadstoffe untersucht. Für die Gemeinde wird das teurer

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die Nachricht hatte für einige Irritationen gesorgt: Am Neufahrner Wertstoffhof wird kein Bauschutt mehr entgegengenommen - "bis auf Weiteres", wie es hieß. Mittlerweile steht fest, dass es sich wirklich nur um eine vorübergehende Regelung handelt. Die Gemeinde hat ein Angebot von einer Firma bekommen, die sich künftig um die sachgerechte Entsorgung kümmern will, und der Flughafen-, Planungs-und Bauausschuss hat auch bereits den Zuschlag erteilt.

Voraussichtlich Anfang Juli kann der Annahme-Stopp somit wieder aufgehoben werden. Allerdings muss die Gemeinde Neufahrn dafür etwas tiefer in die Tasche greifen. Während sie bisher für die Entsorgung etwa 20 000 Euro pro Jahr gezahlt hat, muss sie nun für das zweite Halbjahr 2018 noch einmal 10 000 Euro dafür drauflegen.

Für die Bürger ist der Service kostenlos, und er wird auch bereits seit fast 30 Jahren angeboten. Im April hatte die Firma, die bisher die Entsorgung übernommen hatte, dann aber auf eine schon aus den Vorjahr stammende Vorgabe des Landesamtes für Umweltschutz hingewiesen: Demnach muss Bauschutt auf Schadstoffe beprobt werden und darf erst nach Vorlage der Ergebnisse auf die Deponie. Offenbar verlangen die Deponiebetreiber mittlerweile von den anliefernden Entsorgungsfirmen auch tatsächlich den Nachweis der Unbedenklichkeit.

Bis zum Vorliegen der Untersuchungsergebnisse hätte die Gemeinde den in Containern gesammelten Bauschutt einige Wochen zwischenlagern müssen. Dafür fehle es jedoch an Lagerkapazität, hieß es im Neufahrner Rathaus. Aber auch wegen der "ungeklärten finanziellen Auswirkungen" wurde die Bauschutt-Annahme am Wertstoffhof deshalb Ende Mai eingestellt.

Die neue Entsorgungsfirma bietet nun an, den Bauschutt abzuholen und auf eigenem Gelände zu analysieren. Die Kosten werden im Angebot bereits beziffert. Die Bauschutt-Entsorgung wurde freilich nicht nur in Neufahrn zum Problem und war auch bereits Thema in der Bürgermeisterdienstbesprechung.

Nach Möglichkeit soll eine "landkreisweite Lösung" gefunden werden, wie Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) berichtete. Dass es einstweilen zumindest eine Neufahrner Lösung gibt, hat nicht nur Markus Funke (FDP) mit Blick auf die Papier- und Glascontainer im Ort beruhigt: "Ich hab es schon kommen sehen, dass künftig auch der Bauschutt einfach daneben abgelegt wird."

© SZ vom 21.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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