Aus Ärger über Werbeflyer:FMG-Feier ohne Pointner

FW-Landtagsabgeordneter bleibt Grundsteinlegung für das Satellitenterminal am Flughafen fern

Kerstin Vogel

Der Freisinger Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, Manfred Pointner, will nicht mehr mit den Münchner Flughafenbetreibern feiern. Wenn am Montag, 23. April, der Grundstein für das neue Satellitenterminal am Münchner Flughafen gelegt wird, will Pointner trotz einer Einladung der feierlichen Zeremonie fernbleiben, wie er am Montag mitgeteilt hat. Den Grund für seine Absage hat der frühere Freisinger Landrat auf einem Flyer der Initiative "Pro 3. Startbahn" gefunden. Dort werde Flughafenchef Michael Kerkloh mit den Worten zitiert, der Flughafen habe "die Kapazitätsgrenze endgültig erreicht. Nur mit der dritten Start- und Landebahn können in München neue Ziele und Direktverbindungen angeboten werden." Diese Aussagen aber sind nach Auffassung Pointners "schlichtweg falsch".

Die Gesamtkapazität des Flughafens betrage nach offiziellen Angaben verschiedener Stellen 520 000 Flugbewegungen pro Jahr, argumentiert der FW-Politiker in einem Schreiben am FMG-Chef Kerkloh. Im Planfeststellungsverfahren für die dritte Startbahn seien die Gutachter sogar bei Einhaltung der Vorgaben wie einer Umsteigezeit von 30 Minuten noch auf 480 000 Flugbewegungen gekommen. Die Statistik der FMG selber weise für das Jahr 2011 insgesamt aber nur 410 000 Starts und Landungen aus, argumentiert Pointner. In den ersten 14 Wochen des Jahres 2012 sei die Zahl der Flugbewegungen laut Flugsicherung zudem zurückgegangen, es seien also "noch erhebliche Kapazitäten für neue Ziele und Direktverbindungen vorhanden". Die Schlussfolgerung des Abgeordneten in seinem Schreiben an Kerkloh: "Sie werden verstehen, dass ich mit jemandem, der wissentlich zu Lasten von Tausenden von Menschen in unserer Region mit falschen Aussagen argumentiert, nicht gemeinsam feiern will."

© SZ vom 17.04.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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