Alles auf Wachstum:Der Bauboom in Hallbergmoos geht weiter

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Die Neubaugebiete führen dazu, dass vor allem bei der Kinderbetreuung nachgebessert werden muss

Die Entwicklung der Gemeinde im Moos bleibt dynamisch, der Bauboom, der seit Jahren in dem Ort mit derzeit knapp 11 000 Einwohnern herrscht, hält auch 2018 an. Nach dem großen Neubaugebiet Jägerfeld-West, wo schon die ersten der rund 250 neuen Wohnungen und Häuser im Entstehen sind, folgen jetzt Planungen für Gebiete am westlichen Ortseingang. Das Rathaus baut kräftig mit. An der Predazzoallee sollen gemeindeeigene Wohnungen entstehen, im Jägerfeld betreutes Wohnen. Ein Ende des rasanten Wachstums ist noch lange nicht in Sicht: Bürgermeister Harald Reents (CSU) rechnet in den nächsten Jahren mit Ausgaben von 14 bis 15 Millionen Euro für Grundstückskäufe. Damit sichere die Gemeinde die weitere Entwicklung.

Daneben gibt es in diesem Jahr auch eine lange Wunschliste abzuarbeiten: So wird heuer mit einer neuen viergruppigen Kindertagesstätte im Jägerfeld-West begonnen, allein hier fallen Kosten von 3,7 Millionen Euro an. Dazu steht der Spatenstich für die Nordumfahrung an, das Rathaus wird für 2,6 Millionen um- und ausgebaut, in der Kläranlage sind für eine gute Million Euro Arbeiten am Betriebsgebäude geplant, dazu kommen kleinere Baumaßnahmen am Schulsportplatz und im Sport- und Freizeitpark, die zusammen gerechnet mit weiteren zwei Millionen zu Buche schlagen.

Eines der drängenden Probleme derzeit ist die Kinderbetreuung. Alle Plätze sind belegt, um Provisorien werde man nicht herumkommen, schätzt Reents und erklärt: "Durch Zuzüge und veränderte gesellschaftliche und berufliche Gegebenheiten der Eltern ist der Bedarf derart angestiegen, dass wir bis zum Herbst 25 neue Kindergarten- und 50 neue Hortplätze schaffen müssen." Das größte Projekt wird die zweite Grundschule. Hier wartet alles gespannt auf die Machbarkeits- und Raumanalyse, auf deren Basis dann die Standort-Entscheidung fällt. Allerdings komme man, so Reents, auch bei der Schule nicht um eine Übergangslösung herum, und auch die Frage, Ganztagsklassen oder nicht, wird noch heiß diskutiert werden.

Und dann wird es auch um die Kriterien gehen, welche diejenigen Hallbergmooser erfüllen müssen, die in die geförderten Wohnungen einziehen dürfen. Laut Bürgermeister Reents handelt es sich um "das größte Wohnungsbauprogramm in der Gemeindegeschichte". Konkret sind eine Anlage an der Ecke Predazzoallee/Maximilianstraße mit 30 Wohnungen sowie ein Komplex an der Verlängerung des Tassilowegs im Baugebiet Jägerfeld-West mit 50 bis 80 Wohneinheiten geplant. Dort entsteht auch das lang erwartete betreute Wohnen, für das heuer noch ein Betreiber gefunden werden muss.

Und dann umsorgt die Gemeinde weiter ihre Unternehmen, von deren Steuern, über 30 Millionen Euro waren es im Vorjahr, lebt man. Der neueste Erfolg in der Wirtschaftsförderung ist Hekuma, ein Anlagenhersteller für Medizin- und Automobiltechnik, der gerade mit seinen 160 Mitarbeitern von Eching nach Hallbergmoos gezogen ist. Die nächsten Projekte sind neue Schilder im Munich-Airport-Business-Park, dem Haupt-Gewerbegebiet.

Verkehrliches Ungemach erwartet die Hallbergmooser, Einpendler wie Ortsansässige, im April. Dann wird die Hauptstraße, auch Kreisstraße FS 12 genannt, von der Neuwirtkreuzung bis zum S-Bahnhof saniert und sechs Monate lang gesperrt. Der östliche Abschnitt bis zum Ortsausgang Richtung Notzing folgt 2019.

© SZ vom 17.01.2018 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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