Angehörige, Freunde und Weggefährten sind noch immer fassungslos: Hans-Heinrich Held ist tot. Wenige Tage vor seinem 58. Geburtstag ist er gestorben, und es scheint wie eine Ironie des Schicksals, dass der passionierte Reiter und Träger des Goldenen Reitabzeichens ausgerechnet bei einem Reitunfall ums Leben gekommen ist. Nach bisherigen Erkenntnissen ist er am Montag wohl beim Durchreiten eines Baches gestürzt und ertrunken.
Seine Reitsportbegeisterung hatte Held früh von seinem Vater übernommen. Er absolvierte eine Lehre als Bereiter bei einem bekannten Springreiter in Norddeutschland und übernahm zusammen mit seiner Frau Renate den elterlichen Pferdebetrieb in Moosmühle, den er kontinuierlich weiterentwickelte. Reiter und Freunde schwärmen von seiner Hilfsbereitschaft, seiner Ehrlichkeit und seiner Fähigkeit, sich auch über die Erfolge anderer freuen zu können. Auch Helds eigene Bilanz weist viele Siege und Platzierungen in Spring- und Vielseitigkeitsprüfungen auf. Seine größten Erfolge waren bayerische Titel im Vielseitigkeitsreiten 2001 und 2010, der oberbayerische Titel 2014 und ein Sieg beim CIC*** in Polen 2004. Einen Lebenstraum erfüllte sich Hans-Heinrich Held 2005 mit der Teilnahme an der CCI*** im britischen Burghley. Bei dieser schwersten Vielseitigkeitsprüfung der Welt belegte er Platz 18. Auch mehrere Unfälle mit schweren Verletzungen konnten ihn nicht von seinem geliebten Pferdesport abbringen. Held förderte auch die Reit-Ausbildung seiner Kinder Nadine, Melanie und Fabian, sie wurden ebenfalls zu erfolgreichen Reitern. "Jeder Familienausflug zu einem Reitturnier war ihm wichtiger, als selbst einmal Urlaub zu machen", erinnert sich sein Bruder Klaus. "Eine besondere Passion und ein geschicktes Händchen" habe er auch bei der Ausbildung anderer junger Reiter und Pferde gehabt. Er sei "einer der letzten Horsemen alter Schule" gewesen, sagt einer seiner Reitkameraden. Wann die Trauerfeier für Hans-Heinrich Held stattfindet, steht noch nicht fest.