Forschungsreaktor Garching:Meldepflichtiges Ereignis im Reaktor

Bei einer Kontrolle im Forschungsreaktor Garching wurde ein technischer Fehler an einer Rückschlagklappe des Kühlsystems entdeckt. Die Sicherheit sei jedoch nicht gefährdet.

Bei routinemäßigen Wartungsarbeiten am Forschungsreaktor FRM II haben Fachleute einen technischen Fehler an einer Rückschlagklappe des Kühlsystems entdeckt. Die Klappe - eine von drei am primären Kühlsystem - habe "nicht vorgabegemäß" geschlossen, heißt es in einer Mitteilung des Forschungsreaktors. Gemäß Atomrecht handelte es sich um ein "meldepflichtiges Ereignis", das der Aufsichtsbehörde, dem Bayerischen Umweltministerium, mitgeteilt werden muss.

Vor gut fünf Jahren ist der neue Forschungsreaktor, der neben dem markanten Atomei steht, in Betrieb gegangen. In diesem Jahr gab es bisher fünf meldepflichtige Ereignisse. (Foto: Foto: Baumgart)

Der FRM II sei am 25. Juli planmäßig außer Betrieb genommen worden, um das Brennelement zu wechseln und Wartungsarbeiten durchzuführen. Im Rahmen dieser Revision hätten Mitarbeiter des FRM II am 30. Juli festgestellt, dass die Klappe schwergängig sei. Die Aufsichtsbehörden und der TÜV seien informiert worden. "Das Ereignis hatte keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Neutronenquelle, das Betriebspersonal und die Umgebung. Radioaktivität wurde nicht freigesetzt", so teilen FRM-II-Verantwortliche mit.

Die Gelenklager der Rückschlagklappe würden nun ersetzt, ebenso die der beiden anderen baugleichen Klappen im Kühlsystem. Nach Angaben von Winfried Petry, dem wissenschaftlichen Direktor des FRM II, wäre auch nichts passiert, wenn die Klappe überhaupt nicht mehr funktioniert hätte. Es handle sich schließlich um den Teil eines redundanten Systems mit drei Klappen, zudem sei das fragliche System nur für die "Nachwärmeabführung" bei ausgeschaltetem Reaktor zuständig.

Um sicherzugehen, dass Unregelmäßigkeiten sofort entdeckt würden, fänden laufend Überprüfungen statt - im Jahr 2008 seien es beispielsweise 1815 Prüfungen gewesen. Die Zahl der "meldepflichtigen Ereignisse" sei dabei sehr gering. Seit 2004 war in den meisten Jahren laut Petry jeweils nur ein derartiges Ereignis aufgetreten, lediglich 2006 waren es drei und 2009 bisher fünf.

© SZ vom 05.08.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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