Flughafen München:Terminal II nach Hinweis auf Sprengstoff abgeriegelt

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Weite Teile des Münchner Flughafens sind gesperrt worden, nachdem man mutmaßlich Sprengstoff im Laptop eines Passagiers gefunden hatte. Der Mann ist davon gelaufen. Die Polizei fahndet noch nach ihm.

Die Bundespolizei hat am Mittwochnachmittag eine Ebene des Terminal II im Münchner Flughafen komplett abgeriegelt. Nach Auskunft von Bundespolizei-Sprecher Albert Poerschke hatte gegen 15.35 Uhr der Laptop eines bislang Unbekannten auf den Sprengstofftest an der Security-Schleuse reagiert. Der Mann sollte daraufhin genauer kontrolliert werden, machte sich jedoch in den Abflugbereich davon. Der Mann sei ohne sichergestellte Notebook davongelaufen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Ob dies Absicht oder womöglich ein Versehen war, ist noch unklar.

Sicherheitsproblem am Münchner Flughafen: Eine Ebene im Terminal 2 wurde gesperrt. (Foto: Foto: Einfeldt)

Dass ein Scanner bei der Sicherheitskontrolle des Handgepäcks Sprengstoff anzeigt "muss nicht zwingend heißen, dass Sprengstoff drin ist", sagte Poerschke. Die Kontrolleure wollten den Laptop genauer prüfen, doch der Mann habe ihn ergriffen und sei davon gelaufen. "Wir gehen davon aus, dass der Mann es nicht mehr mitbekommen hat, dass noch was kommen sollte." Vermutlich habe er nur sein Gepäck gesehen und sei los, sagte der Polizeisprecher.

Nach dem Verdächtigen wird weiter gesucht. Die Polizei kann sich dabei auf Bilder von Überwachungskameras stützen. Ob in dem Notebook tatsächlich Sprengstoff gewesen ist, steht noch nicht fest.

Die Bundespolizei entschloss sich, die komplette Ebene 04, deren Flugsteige mit G gekennzeichnet sind, zu räumen und alle wartenden Passagiere und das Personal der dort angesiedelten Geschäfte erneut durch die Sicherheitskontrolle zu schicken. Auch komme vor Abschluss der Fahndung niemand hinein.

Die gesperrte Ebene 04 diene der Abfertigung für sogenannte Schengen-Flüge. Für diese Ziele in Europa müsse der Fluggast nicht durch eine Passkontrolle, sondern lediglich durch die übliche Sicherheitsschleuse.

Die Aktion zog sich über mehrere Stunden hin. Rund 50 Beamte der Bundespolizei schickten, beginnend an den beiden Enden des Piergebäudes, alle Wartenden zurück in den öffentlichen Bereich. Die Aktion dauert derzeit noch an. Da Polizisten mit Sprengstoffhunden zunächst das leere Terminal durchkämmen müssen, bevor die Passagiere wieder hinein dürfen, ist mit stundenlangen Verzögerungen bei den Abflügen zu rechnen.

Die Starts von 38 Maschinen mussten auf unbestimmte Zeit verschoben werde, sagte Flughafensprecher Florian Engert. Betroffen waren vor allem Verbindungen der Lufthansa ins In- und Ausland. Außerdem kommt es zu Verspätungen.

Im frei zugänglichen Bereich des Terminals wurde die Zahl der wartenden Passagiere unterdessen immer größer. Sie wurden zum Teil mit Essen und Getränken versorgt. Ratlos, aber geduldig standen die Menschen herum. Immer wieder war die Frage zu hören, ob der Mann, bei dessen Laptop ein automatischer Sprengstoffdetektor angeschlagen hatte, schon gefasst sei.

© Dominik Hutter/ddp-bay/AFP/DAPD/ddp-bay/sonn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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