Flüchtlinge:Innere Mission fordert mehr Migrationsberater

"Wir haben es geschafft, Flüchtlinge würdig unterzubringen und gut zu betreuen": Andrea Betz, bei der Inneren Mission zuständig für Flüchtlinge, Migration und Integration in München, blickt zufrieden auf die Arbeit der Wohlfahrtsverbände, der Stadt und der vielen ehrenamtlichen Helfer bei der Flüchtlingsbetreuung in den vergangenen zwölf Monaten. "Wir haben Zeichen gesetzt für Solidarität und für Menschlichkeit und gegen fremdenfeindliche Haltungen", sagte Betz am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.

Die Innere Mission betreut derzeit 6500 Flüchtlinge in München, darunter sind 2000 Kinder und Jugendliche. Für diese hat die Innere Mission seit Januar auch zahlreiche Unterstützungsangebote in allen Unterkünften des Wohlfahrtsverbands, die vom Jugendamt finanziert werden. Die Kinder und Jugendlichen können durch die Angebote viel über ihre neue Heimat lernen, sie seien "sehr offen für Projekte und Angebote, in denen sie die neue Kultur, in der sie leben, erfahren und erklärt bekommen", erklärte Andrea Betz. Derzeit betreut die Innere Mission auch etwa 170 unbegleitete minderjährige Asylbewerber. "Die Motivation der Jugendlichen ist hoch, die Schule abzuschließen, eine Ausbildung zu machen oder zu studieren", sagt Günter Bauer, Vorstand der Inneren Mission.

Da die Zahl der Flüchtlinge im vergangenen Jahr stark gestiegen ist, fordert die Innere Mission dringend Dolmetscher für die Fachberatung, zumal die Asylbewerber in München aus 40 Nationen kommen. Auch die Zahl der Mitarbeiter, die Migrationsberatung leisten, müsse stark aufgestockt werden, forderte Betz. Künftig soll es auch mehr Projekte geben, in denen Flüchtlinge auf Einheimische treffen: "Integration braucht Begegnung", sagte Betz. Schließlich seien auch die Geflüchteten Teil unserer Gesellschaft.

© SZ vom 15.12.2016 / anl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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