Festgenommener Lebensgefährte:Welche Hinweise es gibt, dass Aline K. ermordet wurde

Lesezeit: 2 min

  • Seit Anfang Oktober ist die Münchnerin Aline K. verschwunden.
  • Ihr Lebensgefährte sitzt seit Montag wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft.
  • Bei Ermittlungen zum Handy und zur EC-Karte der Verschwundenen haben sich Hinweise ergeben, die ihn schwer belasten.

Von Susi Wimmer

Was mit der EC-Karte der Verschwundenen passierte

Neue Details im Fall Aline K.: Ihr wegen des Verdachts auf Mord festgenommener Lebensgefährte Michael P. hat sich bei Vernehmungen in mehrere Widersprüche verwickelt. Eine wichtige Rolle spielen bei den Ermittlungen das Handy und die EC-Karte der möglicherweise getöteten 30-Jährigen.

P. hatte seine Lebensgefährtin am 12. Oktober auf Druck von deren bester Freundin als vermisst gemeldet. Am Donnerstag, dem 8. Oktober, gegen 23 Uhr habe K. nach einem Streit die gemeinsame Wohnung in Neuperlach verlassen und sei seitdem verschwunden, sagte er bei der Polizei aus. Schon am Mittag des nächsten Tages fand ein Passant auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums "Schlüter Hallen" in Freising die Handtasche der verschwundenen Frau. Darin befand sich auch das Handy. P. sagte aus, es fehle aber die neue EC-Karte.

Bei ihren Ermittlungen fand die Polizei jedoch heraus, dass am Freitag in Neuperlach jemand mit dieser EC-Karte versucht hat, Kontoauszüge zu holen. Später wurde die Karte im Rucksack von P. gefunden.

Was die Polizei zum Handy herausgefunden hat

Mit dem Handy wurden nach dem Verschwinden K.s noch SMS-Nachrichten verschickt, an den Lebensgefährten und Freunde. Diese sollten den Eindruck erwecken, K. könne sich das Leben nehmen wollen.

P. war nach SZ-Informationen in der Nacht zum Freitag, 9. Oktober, bei einem Freund in Gröbenzell, dort ließ sich im Nachhinein aber auch das Handy der Vermissten orten. Und am Freitagmorgen war das Handy, das später auf dem Parkplatz auftauchte, in der gemeinsamen Wohnung des Paares eingeloggt - obwohl K. zu dem Zeitpunkt ja angeblich schon verschwunden war.

Zu dem Streit sagte P. aus, seine Freundin habe auf der Couch geschlafen, er habe sich auf sie gesetzt - dann könne er sich an nichts mehr erinnern.

Die Polizei vermutet, dass P. seine Freundin in der Wohnung umgebracht und dann die Leiche mit seinem Auto weggeschafft hat. Umfangreiche Suchaktionen blieben bisher allerdings ohne Erfolg.

Das Paar hatte seit zwölf Jahren zusammengelebt. K. soll sich aber einem anderen Mann zugewandt haben. P. wird von der Polizei als eifersüchtiger Mensch mit einem auffälligen Kontrollverhalten beschrieben. Er soll auf dem Handy seiner Lebensgefährtin eine Spionagesoftware installiert haben, mit der er von seinem Computer aus beobachten konnte, wo sie sich aufhält.

Der Ermittlungsrichter erließ am Montag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen Michael P., wegen des Verdachts auf Mord aus niederen Beweggründen und Heimtücke.

Die Polizei sucht Bürger, die bei den Ermittlungen weiterhelfen können: Es geht darum, ob und wo Aline K. und Michael P. zuletzt gesehen wurden. Zum Zeugenaufruf der Polizei geht es hier.

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