Polizei:Wende im Fall der vermissten Aline K.

Bislang ist die Polizei davon ausgegangen, dass die 30-Jährige vermisst wird. Doch jetzt haben die Beamten ihren Lebensgefährten festgenommen - wegen Verdachts auf Mord.

Von Martin Bernstein und Susi Wimmer

Im Fall der vermissten Aline K. hat die Polizei am Dienstag den Lebensgefährten der 30-Jährigen festgenommen. Der Haftbefehl der Staatsanwaltschaft München I lautet auf Verdacht des Mordes aus niedrigen Beweggründen und Heimtücke. Dies bestätigte Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen sich erst am Mittwoch näher zu dem Fall äußern.

Vier Tage nach dem Verschwinden der Frau, am 12. Oktober, hatte der Lebensgefährte Vermisstenanzeige bei der Polizei erstattet. Die Mordkommission ermittelte und stieß bei der Befragung des Mannes auf einige Ungereimtheiten. Nach Informationen der SZ lebte das Paar seit zwölf Jahren zusammen. Bereits 2009 hatte sich Aline K. von ihrem Lebensgefährten getrennt - und auf sein Drängen hin die Beziehung wieder aufgenommen.

Was die Ermittler vermuten

Der Mann, der bei einer Security-Firma arbeitet, soll seiner Lebensgefährtin eine Ortungssoftware auf ihr Handy gespielt haben, um sie von seinem Computer aus zu überwachen. Er fand offenbar heraus, dass sie sich einem anderen Mann zugewandt hatte. Die Ermittler gehen wohl davon aus, dass der Lebensgefährte Aline K. am 8. Oktober heimtückisch im Schlaf ermordet hat.

Anschließend soll er nach SZ-Informationen die Leiche in sein Auto geschafft und zu einem Freund nach Gröbenzell gefahren sein. Später soll er die Leiche im Münchner Westen beseitigt haben. Die Ermittler glauben auch, dass er dann noch von ihrem Handy aus diverse SMS verschickt hat. Das Handy entsorgte er später auf einem Parkplatz in Freising.

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