Feldmoching-Hasenbergl:Ende einer Hänge-Partie

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Auch in Feldmoching-Hasenbergl wird eine Seilbahn abgelehnt

Damit dürfte die Idee einer Seilbahn für den Münchner Norden endgültig begraben sein: Nach dem Bezirksausschuss (BA) Milbertshofen-Am Hart hat sich nun auch der BA Feldmoching-Hasenbergl gegen den Bau einer solchen Bahn über die Nordhaide in seiner Sitzung am Dienstagabend ausgesprochen. Schon der Ausschuss für Stadtplanung hatte den Vorschlag als "wirtschaftlich nicht tragfähig" abgelehnt und die beiden beteiligten Bezirke um Stellungnahme gebeten. Zwar erfolgte die Absage des 24. Stadtbezirks mit zwei Gegenstimmen, ein Großteil des BA hat sich mit dem Plan aber nicht anfreunden können. "Die Verkehrsprobleme werden über diese Art nicht gelöst", sagte Klaus Mai (SPD) in der Sitzung.

Dabei, plädierte Christine Lissner (Grüne) zunächst für die Bahn, sollte man offen für neue Dinge sein. Ihre Parteikollegen aus der Fraktion im Stadtrat hatten im vergangenen Herbst angeregt, eine Seilbahn von Garching-Hochbrück zur U-Bahn-Station Dülferstraße zu installieren, um das öffentliche Nahverkehrssystem zu ergänzen und die Standorte der TU München und des BMW-Forschungszentrums zu verbinden. Im BA Feldmoching-Hasenbergl wies Lissner darauf hin, dass die Fahrtdauer der Seilbahn etwa 15 Minuten betragen würde und damit nur halb so lang wie die Fahrt mit dem Bus. Auch die Anschaffungskosten seien im Vergleich zu denen einer Straßenbahn nur halb so hoch, so Lissner. Sie plädierte dafür, die Idee trotz des negativen Votums der Stadtplaner prüfen zu lassen. Ihr zusätzlicher Vorschlag: die Verbindungspunkte anders zu legen, von Fröttmaning zu "Am Hart". Grünen-Kollegin Birgit Trautner verlangte außerdem, dass der Entwurf der Stadtplaner ergänzt werden sollte, nämlich mit Prüfung der Wirtschaftlichkeit und des möglichen CO₂-Ausstoßes.

Reinhard Bauer von der SPD lehnte es dagegen ab, die Bezirksnachbarn mit einer vermeintlichen Entscheidung pro Seilbahn zu überrumpeln, das sei nicht sinnvoll. Ähnlich wie in der Absage der Stadtplaner hielt es auch Klaus Mai für keine Verbesserung der Mobilität, wenn mehrere Umstiege zwischen U- und Seilbahn notwendig wären. Zuletzt scherzte das Gremium über den "Seilbahnersatzverkehr", als sich die Frage stellte, was passiert, wenn es bei der Bahn zum Problemen käme.

Der Vorsitzender Markus Auerbach forderte schließlich die Abstimmung mit nun bekanntem Ergebnis; nur die beiden Grünen stimmten gegen die Absage - vergeblich. Im Januar hatte schon der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur des Landkreises München das Seilbahn-Projekt für unnötig befunden.

© SZ vom 16.04.2015 / ssr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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