Explosion in der Türkenstraße:Schmuck und Scherben

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Explosion in München: Ein Polizist sichert die Einsatzstelle in der Türkenstraße ab. (Foto: dpa)

Ein lauter Knall und fliegende Glassplitter: In einem Laden in der Türkenstraße ist es am Dienstag zu einer Gasexplosion gekommen. Dabei sind neun Menschen verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Die Ursache ist noch völlig unklar.

Von Florian Fuchs

Bei einer Verpuffung in einem Goldschmiedeladen in der Türkenstraße sind am Dienstagmittag neun Personen verletzt worden. Nach ersten Ermittlungen der Brandfahnder gab es eine Gasexplosion - ob das Unglück von einer Gasleitung des Hauses ausging oder von einer Propangasflasche, mit der der Goldschmied arbeitete, war bis zum Abend unklar. Der Ladenbesitzer befand sich zum Zeitpunkt der Explosion im Laden, nach Angaben einer Zeugin musste er unter anderem wegen schwerer Herzprobleme ins Krankenhaus gebracht werden. Die meisten Verletzten waren Passanten, die mit leichten Schnittwunden davonkamen. Die Wohnungen über dem Laden wurden zeitweise evakuiert, nach Ansicht von Statikexperten ist das Wohnhaus mit der Nummer 63 aber nicht einsturzgefährdet.

Nach Angaben von Polizei und Feuerwehr ereignete sich das Unglück um 13.15 Uhr. Kellner einer gegenüberliegenden Bar hörten einen Knall und sahen eine Stichflamme. Einer der Kellner rannte sofort in die Goldschmiede und bekämpfte die Flammen mit einem Sechs-Kilo-Feuerlöscher, ein zweiter Mitarbeiter verständigte die Einsatzkräfte.

Schmuck sammeln auf der Straße

Die Feuerwehr musste den Besitzer des Ladens aus den Geschäftsräumen retten. Zum Zeitpunkt der Explosion fuhren zwei Radfahrer an dem Laden vorbei, ein Pärchen schaute sich die Auslagen an. Sie alle hatten Glück, nicht schwerer verletzt worden zu sein: Das Schaufenster wurde durch die Druckwelle aus den Angeln gehoben und flog über die Straße bis auf den gegenüberliegenden Bürgersteig. Auch das Schaufenster eines benachbarten Modeladens ging zu Bruch, geparkte Fahrzeuge wurden dabei demoliert.

Kurz nach der Explosion lagen zwischen Glasscherben Ringe und Ketten aus Gold auf der Straße verstreut, die Passanten und Einsatzkräfte wieder aufsammelten. Die Polizei war mit knapp zehn Streifenwagen vor Ort, die Feuerwehr schickte 60 Helfer, die zunächst noch die Flammen löschen mussten.

Statikexperten der Lokalbaukommission begutachteten noch während der Aufräumarbeiten das über dem Laden liegende vierstöckige Wohnhaus. Die Fachleute ließen erst am Nachmittag die meisten Bewohner wieder in ihre Wohnungen, nur direkt über der Goldschmiede gab der Boden etwas nach, weshalb die Anwohner zunächst nicht wieder zurückdurften.

Feuerwehrleute verschalten die kaputten Schaufenster mit Holzverkleidungen, Brandfahnder der Kriminalpolizei nahmen die Ermittlungen über die Ursache der Explosion auf. Bis zum Abend war nur klar, dass eine Gasexplosion das Unglück ausgelöst hatte. Der Schaden liegt im sechsstelligen Bereich. Die Polizei sperrte den Bereich zwischen Adalbertstraße und Schellingstraße mehrere Stunden lang.

© SZ vom 19.12.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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