Die Weihnachtspause ist vorbei - und der Moosburger Stadtrat startet gleich mit einer brisanten Tagesordnung ins neue Sitzungsjahr. Am kommenden Montag um 19 Uhr geht es im Feyerabendhaus unter anderem um den neuen öffentlichen Parkplatz auf dem Clariant-Firmengelände am Stadtgraben, der als Ersatz für die wegfallenden Stellplätze nach einer Sanierung des "Plan" gedacht ist. Das Thema schlug in den vergangenen Tagen ebenso hohe Wellen wie die Planungen für das neue Hallenbad, die am Montag ebenfalls auf der Tagesordnung stehen.
Bezüglich des Clariant-Parkplatzes fürchten viele Lokalpolitiker und Anwohner, die unter der Woche zu diesem Thema ein Treffen organisiert haben, um die Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern am engen Stadtgraben, der auch als Schulweg dient. Deshalb steht am Montag auch ein Antrag der Grünen auf der Tagesordnung, die etwa eine Zufahrt auf den Parkplatz über die Ostenriederstraße anregen oder alternativ eine Verlegung des öffentlichen Parkplatzes auf das Clariant-Gelände an der Ostenriederstraße. Vorgeschlagen werden zudem eine Einbahnregelung und ein Tempo-20-Limit am Stadtgraben. Dass die Parkplätze zentrumsnah sind und als "Plan"-Ersatz taugen, steht für die Grünen außer Frage.
Anders sehen das die Freien Wähler, die nun ebenfalls einen Antrag eingereicht haben. Die FW-Fraktion "begrüßt den kürzlich abgeschlossenen Vertrag zur Nutzung der Clariant-Fläche am Stadtgraben für öffentliche Parkplätze", schreibt Vorsitzender Josef Dollinger. "Wir sehen den neuen Parkplatz aber nicht als adäquaten Ersatz für die beim geplanten Ausbau des Plans entfallenden Stellflächen." Zudem werde "ein unerträglicher Park- und Suchverkehr in den Stadtgraben geführt, den dieser in seiner Funktion als wichtiger Fuß-, Rad- und Schulweg so nicht verkraften wird". Die Freien Wähler beantragen deshalb, aus dem Clariant-Gelände am Stadtgraben einen "Langzeitparkplatz" für Tages-, Wochen- oder Monatsparker zu machen, etwa für Beschäftigte und Anwohner aus der Innenstadt.
Für Gesprächsstoff in den sozialen Netzwerken sorgen auch die Planungen für das Hallenbad. Stadtrat Alfred Wagner (Grüne) veröffentlichte auf Facebook das Ergebnis einer "rauthausinternen Besprechung", wonach das neue Hallenbad aus Platz- und Kostengründen kein Nichtschwimmer- und auch kein Kinderplanschbecken erhalten soll. Die Internet-User bezeichneten das neue Bad mit geschätzten Netto-Kosten in Höhe von 7,4 Millionen Euro daher als nicht familienfreundlich, unattraktiv - oder gar als "Witz". Die Stadtratssitzung am Montag dürfte also eines ganz bestimmt nicht werden: langweilig.