Taufkirchen:Kräuterbrot von Tim Mälzer

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Grundschule Taufkirchen wieder im Finale bei "Klasse, Kochen!"

Von Yvonne Ramp, Taufkirchen

"Ich habe schon Hunderte von Kochshows moderiert. Im Fernsehalltag nehmen Kochshows einen großen Raum ein - und trotzdem haben ganze Generationen von Menschen das Kochen inzwischen ganz einfach verlernt", sagt Fernsehkoch Tim Mälzer, einer der Gründer des Wettbewerbes "Klasse, Kochen!". 2009 hat er mit dem Bundesministerium für Ernährung, der Bertelsmann-Stiftung und dem Küchenhersteller Nolte den Wettbewerb ins Leben gerufen, um bei Kindern und Jugendlichen Bewusstsein und Interesse für gute Ernährung zu schaffen. Die Grundschule Taufkirchen hat es mit 24 anderen Schulen ins Finale des Wettbewerbs geschafft.

"Küche querbeet - Leckeres aus Garten, Feld und Wald" war das diesjährige Motto des Wettbewerbes. Kochen müssen die Kinder in der Regel jedoch nicht. "Man muss einen Kreativbeitrag zum jeweiligen Thema vorbringen", erklärt die Schulleiterin Doris Holler, die den Wettbewerb betreut. "Dass eine Klasse wirklich ein Gericht kocht, ist eher selten." Im vergangenen Jahr hatte die Grundschule einen Rezeptbuch-Comic gezeichnet, dieses Jahr wurde ein kleiner Film gedreht. "Wir haben uns dabei an Tim Mälzers Kochsendung Kitchen Impossible orientiert", erzählt Holler. Ein Schüler spielt Tim Mälzer, andere stellen ihm eine Aufgabe. Ein Erdäpfelkas und ein Brot mit Gartenkräutern sollen gemacht werden, doch Tim Mälzer scheitert. "Wir zeigen damit die Problematik, an unserer Schule und ohne ausreichendes Equipment solche Gerichte zuzubereiten." Überwiegend die älteren Kinder der Schule waren am Projekt beteiligt, "die tun sich mit den Texten leichter", sagt Holler.

Die Grundschule Taufkirchen achtet auch unabhängig vom Wettbewerb auf gesunde Ernährung. Jeden Freitag gibt es eine "gesunde Pause", die mit Lehrern und Eltern zubereitet wird. Die Ganztagsklasse pflückt Äpfel vom Baum auf dem Schulhof und macht daraus Kuchen oder Bratlinge. "Wir wollen den Kindern einen sorgfältigen Umgang mit Ernährung beibringen", sagt Holler. "Dazu gehören Spaß am Kochen, Obst und Gemüse - aber natürlich auch Aufräumen".

Die zehn Gewinner des Wettbewerbes bekommen eine neue Küche. "Das würde uns schon sehr weiter helfen. Kochen mit 25 Kindern ist ganz anders als daheim nur zu Zweit. Es kann immer nur einer umrühren, und oft müssen die Schüler lange warten, bis sie dran kommen. Mit dem passenden Equipment wäre das eine ganz andere Geschichte", so Holler. Die Schule hoffe auf einen Erfolg im dritten Anlauf, will aber ihr Ziel in jedem Fall weiter verfolgen.

© SZ vom 15.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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