Das Taufkirchner Trinkwasser ist so hervorragend, dass es immer wieder Begehrlichkeiten gibt, es in Flaschen abzufüllen und als Mineralwasser zu verkaufen. Nach Informationen der SZ hat sich erneut ein Investor darum bemüht, ein Mineralwasser-Abfüllwerk in Taufkirchen zu errichten. Der Taufkirchener Bürgermeister Franz Hofstetter (CSU) bestätigte, dass dabei der Standort Siebmühle bei Moosen im Gespräch war. Am Mittwoch Abend haben nicht öffentliche Gespräche zwischen dem Investor, der laut Hofstetter nicht genannt werden will, und den Grundstückseigentümern stattgefunden. Dabei habe sich herausgestellt, dass die Grundstücke "nicht verfügbar" seien, sagte Hofstetter. Die Eigentümer wollen nicht verkaufen.
Bereits im Jahr 2008 haben die Taufkirchener per Bürgerentscheid die Ansiedlung eines Mineralwasserwerks bei Frauenvils mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit abgelehnt. Damals wollte einer der größten Hersteller von Mineralwasser und Erfrischungsgetränken, die Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke GmbH (MEG) für den Lidl-Konzern in Taufkirchen Sprudel abfüllen. Die Gemeinderäte hatten im Flächennutzungsplan bereits einer entsprechenden Änderung zugestimmt, da MEG 250 Arbeitsplätze in dem Werk in Aussicht gestellt hatte. Die Gegner einer Werksansiedlung hatten hingegen befürchtet, dass der Abtransport ein hohes Schwerlastaufkommen mit sich bringe und dass man im Hinblick auf kommende Generationen keinen Raubbau an den Trinkwasserreserven betreiben dürfe. Auch der Bund Naturschutz hatte damals Bedenken angemeldet: Die Ortsgruppe rechnete mit einer Grundwasserabsenkung und einer allgemeinen Qualitätsverschlechterung des Wassers.
Aufgrund dieser Erfahrungen betonte Hofstetter, dass die Gemeinde bei einer positiven Grundstücksverfügbarkeit im nächsten Schritt mit dem Projekt an die Öffentlichkeit gegangen wäre. Und die Gemeinde hätte sich nicht für das Projekt "aus dem Fenster gelehnt".