Ottenhofen:Erste SPD-Frau ist Bürgermeisterin

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Nicole Schley zieht mit mehr als siebzig Prozent ins Rathaus ein

Von Kathrin Langhans

Schon bei der Kommunalwahl 2008 sahnten vier Frauen im Landkreis ab, aber eine SPD-Bürgermeisterin, das gab es bisher noch nie. Nicole Schley holte in Ottenhofen ganze 71,4 Prozent der Stimmen und ist damit die erste SPD-Frau im Bürgermeisteramt in der Geschichte des Landkreises. Schley setzte sich gegen Klaus Stadler von der CSU durch. Der bisherige Bürgermeister Ernst Egner (CSU) trat nicht mehr an. "Ich habe gezeigt was ich kann und freue mich wahnsinnig über den Vertrauensvorschuss der Bürger", sagte Schley am Wahlabend.

Gemeinsam mit Freunden, Genossen und Bürgern feierte sie in der Pizzeria Camillo ihr neues Amt. Erste Pläne hat sie auch schon: Sie will das Amtsblatt aufpeppen und die Bürger mehr über politische Entscheidungen informieren. Außerdem soll die Ortsmitte mit einem Begegnungscafé lebendiger werden. Schley hat Erfahrung in der Kommunalpolitik. Seit 2008 ist sie Gemeinderatsmitglied und Seniorenbeauftragte, später dann stellvertretende Bürgermeisterin.

Schleys Ergebnis ist aber nicht der einzige Rekord des Wahlabends. Auch die CSU-Frauen sind so zahlreich in den Rathäusern vertreten wie noch nie. Allerdings gab es bei zweien auch keine Gegenkandidaten: Pamela Kruppa bleibt Bürgermeisterin in Moosinning. CSU-Mitglied Michaela Mühlen, die für das Bürgerforum kandidierte, erzielt in Inning am Holz ein ernüchterndes Ergebnis von 61,4 Prozent. Cornelia Vogelfänger setzte sich gegen Georg Maurer (SPD) durch und bleibt mit 71,3 Prozent der Stimmen Bürgermeisterin in Pastetten. Gerlinde Sigl schnitt mit 68,5 Prozent in Lengdorf besser ab als Ursula Angenend von den Freien Wählern.

Nicht so gut verlief die Wahl für die drei SPD-Bürgermeisterkandidatinnen Michaela Meister, Gertrud Eichinger und Ursula Dieckmann. Meister konnte in Dorfen zwar im Vergleich zu 2008 acht Prozent zulegen und holte etwa ein Drittel der Stimmen. Den Chefsessel im Rathaus behält aber Heinz Grundner von der CSU. Auch Eichinger konnte sich in Finsing zwar im Vergleich zur Kommunalwahl vor sechs Jahren von 12,6 auf immerhin 45,7 Prozent verbessern, doch auch hier gewann mit Max Kressirer ein anderer.

Bitter verlief die Wahl für SPD-Kandidatin Ursula Dieckmann, die in Wörth nicht an den Erfolg des SPD-Bürgermeisters Rudolf Borgo anknüpfen konnte. Sie holte ein Drittel der Stimmen. "Ich hatte mit mehr Stimmen gerechnet", sagte Dieckmann. "Aber ich muss das hinnehmen und werde weiter kämpfen, hoffentlich weiter im Gemeinde- und Kreisrat."

© SZ vom 17.03.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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