Leseförderaktion in Mitteleuropa:Schmökerstube Marktplatz

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Neufahrn ist bei der Aktion "StadtLesen2018" dabei

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die Entscheidung ist gefallen. Neufahrn gehört zu den rund 25 Orten, die für die Aktion "StadtLesen 2018" ausgewählt wurden. Ein Team der Innovationswerkstatt Salzburg wird den Marktplatz im kommenden Sommer vom 5. bis 8. Juli in ein Lesewohnzimmer verwandeln. Einen kleinen Vorgeschmack darauf hat es heuer bereits beim internationalen Fest gegeben, während dem die Besucher auch für Neufahrn voten konnten. Insgesamt waren mehr als 230 Orte nominiert. Das "StadtLesen" gilt als die wohl erfolgreichste Leseförderaktion Mitteleuropas.

Leseförderung ist auch in der Neufahrner Gemeindebibliothek seit Jahren ein wichtiges Thema. Zu den vielen Angeboten in diesem Bereich gehört etwa der Sommerferien-Leseclub für Schüler. Aber auch an die Älteren wird in gedacht. So gibt es seit kurzem zum Beispiel eine "Beschäftigungskiste" für Menschen mit Demenz. Gespendet hat die Kiste der SingLiesel-Verlag. Darin sind etwa ein "singendes Buch", mit dem per Knopfdruck Volkslieder abgespielt werden können, kurze Anekdoten, an deren Ende ein Sprichwort erraten werden muss, und sogenannte "Gelingt-Immer"-Puzzles.

Die Neufahrner Bücherei sei eine "Gemeindebibliothek, die ihresgleichen sucht", betonte kürzlich auch Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne), als der Jahresbericht 2016 im Gemeinderat vorgestellt wurde. Demnach waren zum Beispiel an jedem Öffnungstag 380 Kinder und Erwachsene da - mehr als im Vorjahr. Den Besuchern geht es dabei nicht nur um das Lesen. Vielmehr entwickelt sich die Einrichtung am Marktplatz zunehmend zu einem Ort des Lernens und der Begegnung.

"Die Kunden suchen Hilfestellungen und Unterstützung in sämtlichen Lebensbereichen, zum Beispiel bei Bewerbungen und Internetrecherchen", berichtete Michaela Reidel den Gemeinderäten. Teilweise hätten die Menschen auch Sprachschwierigkeiten und bräuchten schon deshalb Unterstützung. Auch kommen viele Zeitungsleser in die Bücherei, Schüler, die Referate erstellen, und Gruppen, die sich hier zum Spielen treffen. Leider fehle es im Gebäude an abgegrenzten Räumen, in denen Besucher auch mal in Ruhe lesen oder arbeiten können, bedauerte Reidel bei der Präsentation ihres Berichts. Ein ganz neues Kapitel beginnt für die Bibliothek im nächsten Jahr. Dann wird es erstmals eine Ausbildungsstelle geben.

© SZ vom 18.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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