Klinikum Freising:Run auf die Kreißsäle

Schließung der Erdinger Geburtshilfe in der Nachbarstadt spürbar

Die Schließung der Geburtshilfe am Klinikum Erding wegen des akuten Hebammenmangels bis Ende September ist auch im Freisinger Klinikum spürbar, es stellt sich auf steigende Geburtenzahlen ein. Immer mehr schwangere Frauen haben sich zuletzt im Freisinger Klinikum angemeldet. 40 Frauen haben das bereits getan, 40 weitere hätten ihr Interesse bekundet, sagte Geschäftsführer Andreas Holzner im Freisinger Kreistag. Gerechnet werde mit 30 zusätzlichen Geburten pro Monat - was die Kapazitäten der Kreißsäle an ihre Grenzen stoßen lasse.

Beate Giesing, die leitende Hebamme im Klinikum Freising, sagte, seit in Erding nur noch Kaiserschnitte gemacht werden könnten, herrsche in Freising ein "ständiges Kommen und Gehen". Drei bis vier Frauen können im Freisinger Klinikum gleichzeitig versorgt werden, am Tag seien bis zu sieben Geburten möglich. Grundsätzlich sei die wachsende Zahl der schwangeren Frauen kein Problem. Andere Kliniken würden die Aufnahmezahl limitieren - "wir machen das nicht". Es gebe eher Probleme, sie auf der Station unterzubringen. Dass in Freising trotz ständig wachsender Geburtenzahlen alles funktioniere, sei sicher dem guten Arbeitsklima zu verdanken, erklärt Giesing. So zahle das Klinikum den Hebammen eine Bereitschaftspauschale. Im vergangenen Jahr sind im Freisinger Klinikum 964 Kinder zur Welt gekommen. In den drei Kreißsälen sind elf Beleghebammen tätig - zwei haben immer gleichzeitig Dienst, berichtet Kliniksprecher Christoph Wenzel.

© SZ vom 01.08.2017 / regu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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