Grenze liegt bei 20000 Einwohner:Die Einbauschränke müssen raus

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2020 bekommt Neufahrn wohl sechs zusätzliche Gemeinderäte. Damit alle Platz haben, wird der Sitzungssaal renoviert

Die Zahlen schwanken und werden genau beobachtet, schließlich geht es um mehr als Statistik: Knackt die Gemeinde Neufahrn die 20 000-Einwohner-Marke, müssen bei den nächsten Kommunalwahlen in zwei Jahren nicht mehr nur 24, sondern 30 Gemeinderäte bestimmt werden. Damit dann wiederum alle im Sitzungssaal Platz hätten, müssen rechtzeitig die Weichen gestellt werden: In den Sommerferien 2019 soll der Sitzungssaal im Rathaus von den massigen Einbauschränken befreit, modernisiert und neu eingerichtet werden.

Geplant wird dies auf Grundlage einer neuen Sitzanordnung, für die der Gemeinderat jetzt schon grünes Licht gegeben hat. Während das Mobiliar derzeit zum Viereck angeordnet ist, sollen künftig alle - dann wohl 30 - Gemeinderäte und bis zu fünf Vertreter der Verwaltung an einem großen runden Tisch sitzen. Durch eine Unterbrechung soll man ins Innere des Kreises gelangen können, in dem sich zu einem kleineren Kreis angeordnete Tische befinden. Dort können dann die zahlenmäßig nicht so stark besetzten Ausschüsse tagen. Zusätzlich sind noch ein separater Verwaltungstisch, ein Pressetisch und 28 Zuschauerstühle vorgesehen.

Eine weitere Neuerung soll schon im Vorfeld umgesetzt werden: Der Sitzungssaal bekommt eine Mikrofonanlage, die sich die Gemeinde rund 45 000 Euro kosten lässt. Zuletzt hatten gerade Zuhörer, aber auch Gemeinderäte immer öfter die schlechte Akustik im Sitzungssaal beklagt. Es hieß auch, dass sich die Situation weiter verschlechtert habe, seit die Sitzplätze der Gemeinderäte und Rathausvertreter so wie momentan angeordnet sind - im Viereck statt wie vorher hufeisenförmig.

Nun soll es also ein Kreis werden. Bei der Gestaltung des Sitzungssaals lässt sich die Gemeinde zunächst von einer Büroausstattungsfirma beraten. Ein früherer Vorschlag des Bauamtes, Konzepte von drei Architekturbüros einzuholen und für diese "Grundlagenermittlung" 70 000 Euro zu zahlen, war im Gemeinderat auf wenig Gegenliebe gestoßen.

Dass es aber auch künftig Anlass für weitere Diskussionen um den Sitzungssaal geben wird, ist in der jüngsten Gemeinderatssitzung deutlich geworden. Christa Kürzinger (CSU) beispielsweise machte sich schon einmal Gedanken über die künftigen Sitzmöbel, nachdem sie die derzeitigen Stühle "weder bequem noch zweckmäßig" findet.

Manuela Auinger (SPD) wiederum gab zu bedenken, dass 28 Sitzplätze für Zuhörer recht knapp bemessen seien. Genau an dem Tag waren tatsächlich mehr als doppelt so viele Zuhörer gekommen. Florian Pflügler (ÖDP) wollte noch prüfen lassen, ob man für das Publikum nicht mehr Platz gewinnen könnte, wenn man den Sitzungssaal nach Süden erweitert und dafür ein Stück des angrenzenden Gangs opfert. Letzteres wurde aber mit großer Mehrheit abgelehnt.

© SZ vom 06.04.2018 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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