Eching:Verdichtung unerwünscht

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CSU und Freie Wähler lehnen kleinere Bau-Parzellen ab

Das Echinger Neubaugebiet zwischen Bahnlinie und Einkaufsmärkten an der Böhmerwaldstraße wird in der zuletzt festgelegten Fassung umgesetzt, eine nachträgliche Verdichtung für mehr Wohnraum nicht mehr verfolgt. Bei der Revision dieser Entscheidung des Bauausschusses im Gemeinderat wiederholten die Räte über eine Stunde lang alle Argumente aus der Debatte im Ausschuss und fassten dann einen identischen Beschluss. Bürgermeister Sebastian Thaler (parteilos) hatte die Wiederaufnahme angesetzt, weil er die Ablehnung seiner Korrekturwünsche für objektiv falsch gehalten hatte.

Thaler und mit ihm SPD, "Bürger für Eching", Grüne und "Echinger Mitte" hielten eine Umplanung für angezeigt, da über reduzierte Verkehrsflächen ihrer Ansicht nach mehr Wohnraum geschaffen werden könnte. Durch die Umplanung von Doppelhäusern mit opulenten Grundstücken zu Reihenhauszeilen würde der "schmale Geldbeutel" besser bedient. Zudem könne die Gemeinde als Grundbesitzer bei mehr Parzellen mehr Erlöse einnehme. CSU und FWG vertraten dagegen den Standpunkt, diese Argumente seien in der Gestaltungsphase des Baugebiets abgewogen berücksichtigt. Eine weitere Nachverdichtung zerstöre den Ansatz, die Bebauung nicht bis zum Anschlag auszureizen. An diesem Abwägungsergebnis festzuhalten, sei "nicht stur, sondern meinungsstabil", betonte Christoph Gürtner (FWG).

Kurios an der Revision war, dass Thalers Kalkulation sogar aufgegangen war, wonach sich ein Mitglied von CSU und FWG, das nicht dem Ausschuss angehört, im Plenum seiner Argumentation anschließen könnte: Heike Krauß (CSU) stimmte für die stärkere Verdichtung. Weil zwei Räte von SPD und Grünen fehlten, kam es so zu einem 12:11 Votum gegen die dichtere Bebauung. In der nächsten Bauausschusssitzung soll das Projekt abgeschlossen werden, danach wird die auf Eis gelegte Erschließungsplanung fortgesetzt. Im Neubaugebiet werden entlang Bahn und Paul-Käsmaier-Straße 85 Wohneinheiten in drei Wohnblöcken entstehen sowie südlich sechs Doppel- und sieben Reihenhäuser und als Abschluss entlang der Marktfront weitere sechs Doppelhäuser.

© SZ vom 03.05.2017 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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