Eching:Dienst am Buch und Leser

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Ehrenamtliche Helferinnen der Echinger Bücherei werden für ihr langjähriges Engagement ausgezeichnet

Ein wenig wirkt der organisatorische Unterbau der Echinger Gemeindebibliothek wie ein Fossil: Denn der Träger ist nicht die weltliche Gemeinde allein, sondern auch die kirchliche Gemeinde, genauer die katholische Pfarrei St. Andreas. Hintergrund ist der, dass in den Siebzigerjahren viele Büchereien aus kirchlichen Gemeinden heraus entstanden und erst später von der weltlichen übernommen wurden.

Nicht so in Eching. Denn der damalige Pfarrer wollte die Bücherei nicht abgeben, und so einigte er sich mit dem damaligen Echinger Bürgermeister Joachim Enßlin auf eine gemeinsame Trägerschaft. Mit im Boot ist der Sankt Michaelsbund der Erzdiözese München Freising, der älteste bayerische Büchereiverband, der über 1000 Büchereien in Bayern unterstützt. Und so wurden kürzlich in der Echinger Bücherei langjährige ehrenamtliche Helferinnen geehrt, wie man sie sonst in kaum einer Einrichtung mehr findet.

Für 13 Jahre Dienst am Buch und Leser erhielt Elisabeth Günther das Ehrenzeichen des Michaelsbundes in Silber. Regalpflege und Ordnung ist ihr Haupteinsatzgebiet, wobei Regalpflege vor allem bedeutet, Bücher wieder an ihren angestammten Platz zu bringen und vor allem, sie so zu präsentieren, dass sie dem Leser ins Auge fallen. Seit elf Jahren hilft Karin Streifeneder in der Bücherei mit, sie kümmert sich vor allem um die öffentliche Präsenz beim Weltkindertag, Adventsmarkt oder beim Büchereiflohmarkt. Marianne Hölzl erhielt das Ehrenzeichen in Silber für zehn Jahre, Ursula Specht die Grundstufe für fünf Jahre.

Pfarrer Martin Guggenbiller hob die Bedeutung des Lesens hervor, denn die Gesellschaft werde immer sprachloser. Kürzlich im Religionsunterricht habe er sich mit Mittelschülern über den Ausdruck "der rote Faden" unterhalten. "Keiner konnte mehr etwas mit diesem Bild anfangen", erzählte er. Auch Bürgermeister Sebastian Thaler war anwesend und hatte seinerseits Präsente für die Geehrten dabei. Er verweis auf das Personal, das dank der ehrenamtlichen Helferinnen mit drei hauptamtlichen Kräften auskomme. Vielleicht, sinnierte er scherzhaft, "stellen wir jetzt alles auf Ehrenamtliche um, weil es so gut läuft."

© SZ vom 12.02.2018 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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