Dritte Startbahn:SPD will Konzept sehen

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Gegen den Ausbau des Münchner Airports regt sich weiter kräftiger Widerstand - und Politiker stellen die Finanzierbarkeit der dritten Startbahn in Frage.

Gegen den Ausbau des Münchner Airports regt sich weiter kräftiger Widerstand. Auf Anraten des Aktionsbündnisses "Aufgemuckt" will die SPD-Landtagsfraktion jetzt ein Finanzierungskonzept für den Bau der dritten Startbahn einfordern. Nach einer kürzlich einberufenen Gesprächsrunde der Bündnis-Mitglieder Hartmut Binner, Helga Stieglmeier, Karlheinz Reingruber und Doris Kraeker und dem Fraktionsvorsitzenden der SPD im Landtag, Markus Rinderspacher, den Betreuungsabgeordneten für Freising und Erding, Isabell Zacharias und Martin Güll, sowie den Genossen Peter Warlimont (Freising), Michaela Meister und Michael Gruber (Erding) sei klar gewesen, dass die dritte Piste mit der Finanzierung stehe und falle, schreiben die Beteiligten in einer Pressemitteilung. Wäre sie falsch kalkuliert, müsste der Steuerzahler für den Bau aufkommen.

Widerstand gegen die dritte Startbahn am Flughafen München - jetzt will die SPD-Fraktion im Landtag ein Finanzierungskonzept einfordern. (Foto: dpa)

Das Aktionsbündnis möchte weitere Gespräche mit der Landtagsfraktion, aber auch mit der Münchner SPD und der Münchner SPD-Stadtratsfraktion folgen lassen. Nur durch Gespräche könne das Verständnis für die Bedürfnisse der Menschen in der Region hergestellt werden. Ein großes Anliegen von Helga Stieglmeier sei es, dass die SPD nach einem Planfeststellungsbeschluss die Bürger unterstütze und ein Anhörungsverfahren fordere, am besten in der betroffenen Region.

Warlimont wünsche sich von der SPD ein konsequenteres Handeln als einer Partei, die sich für die Menschen und für die Natur einsetze, wie sie es bei der Diskussion um den Donauausbau auch getan habe, heißt es in der Mitteilung. "Wachstum muss Grenzen haben, auch das Wachstum des Flugverkehrs", sagte Warlimont.

Die Erdinger SPD-Vorsitzende Meister ist davon überzeugt, dass bei der SPD- Landtagsfraktion wie auch bei der Münchner SPD mit Argumenten gegen die zusätzliche Startbahn Gehör zu finden ist: "Ein Umdenkungsprozess findet statt, sonst hätten wir auf dem Landesparteitag für unseren Antrag gegen die Startbahn keine Mehrheit erreichen können."

Martin Güll sagte zu, "Aufgemuckt" dabei zu unterstützen, den Menschen die bayernweiten Auswirkungen einer dritten Piste begreiflich zu machen. "Zwei Start- und Landebahnen reichen völlig aus, um sie wichtige und notwendige Funktion des Flughafens für die Region München und Südbayern zu erfüllen", sagte er.

© SZ vom 09.08.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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