Das "heißestes Wochenende" des Jahres liegt vor den Bürgern in St. Wolfgang und ihren Gästen: An diesem Mittwoch beginnt das 20. Dorffest. Und Bürgermeister Ulrich Gaigl (Freie Wähler) rechnet damit, dass bis zu 10 000 Besucher auf das Festgelände strömen werden. Wegen des Feiertags am Donnerstag beginnt das Fest bereits am Mittwoch, sodass die Gäste sechs Tage und damit einen Tag länger als in den vergangenen Jahren auf ihre Kosten kommen. Neben kulinarischen Köstlichkeiten gibt es ein buntes Rahmenprogramm, das vom Torwandschießen über das traditionelle Sautrogrennen bis hin zu harter elektronischer Musik im Discozelt für Groß und Klein Unterhaltung verspricht.
Die Enten müssen noch vor dem Bieranstich ins Wasser.
Noch vor dem offiziellen Bieranstich durch Bürgermeister Gaigl am Mittwochabend findet in der Goldach ein Entenrennen statt, die Gewinner bekommen Verzehrgutscheine für die Festzelte. Drei Stück gibt es in diesem Jahr: das Discozelt, das Weißbierzelt und das Bierzelt des TSV St. Wolfgang mit Weinbar. An Fronleichnam geht es zünftig und feuchtfröhlich weiter, die Zelte haben trotz des eher besinnlichen Feiertags bis in die Abendstunden geöffnet. Nach dem Seniorennachmittag am Freitag steht der Samstag ganz im Zeichen der Kinder. So gibt es ermäßigte Preise an den Fahrgeschäften und ein Ponyreiten. Wem das noch nicht rasant genug ist, der kann am Nachmittag sein Geschick beim Kettcar-Grand-Prix unter Beweis stellen.
Höhepunkt des Sonntags ist das Bubble-Soccer-Turnier, bei dem verschiedene Teams in aufgeblasenen Ballons beim "Fußball" gegeneinander antreten, bevor ein Feuerwerk am Abend den Hauptteil des Festes abschließt. Und so steht der Montag nach fünf intensiven Festtagen ganz im Zeichen der Regeneration, die Zelte bleiben geschlossen, bevor das traditionelle Kesselfleischessen den Trubel endgültig beendet. Damit alle Besucher auch sicher auf das Fest und wieder nach Hause kommen, organisiert die Gemeinde spezielle Shuttlebusse, und auch das Wetter wird wohl mitspielen.
Der Bürgermeister freut sich auf ein friedliches Fest.
Und so freut sich Gaigl "riesig darauf, bei sechs, sehr wahrscheinlich sonnigen Tagen ein fröhliches und vor allem friedliches Fest zu feiern". Darauf hofft auch der Dorfener Polizeichef Ulrich Milius, der für die Sicherheit auf dem Dorffest verantwortlich ist und der den positiven Trend der vergangenen Jahre gerne bestätigen würde. Denn lange war das Fest in St. Wolfgang nicht nur für seine ausgelassene Atmosphäre, sondern auch für ausschweifende Trinkgelage und handfeste Auseinadersetzungen bekannt.
Dass sich dies seit mehreren Jahren grundlegend verändert hat, schreibt Milius mehreren Faktoren zu. Zum einen nähmen die Veranstalter ihre Verantwortung für den Jugendschutz inzwischen sehr ernst. So gebe es strenge Alterskontrollen beim Ausschank und spezielle Jugendschutzbeauftragte vor Ort. Zum anderen habe man 2011 als Antwort auf die vielen gewalttätigen Zwischenfälle in den Vorjahren die Polizeipräsenz auf der gesamten Festwiese erhöht. Vor allem aber habe sich die Kooperation zwischen Polizei und Veranstaltern massiv verbessert. "Die Zusammenarbeit ist inzwischen wirklich bespielhaft", lobt Milius und spricht von einem "echten Vertrauensverhältnis". Dabei verweist er auf das gemeinsame Sicherheitskonzept von Polizei und Veranstaltern. So würde man Risiken bereits weit im Voraus kalkulieren und verschiedene Szenarien durchspielen, um im Ernstfall gut gewappnet zu sein. Zudem wolle die Polizei stark betrunkene Personen gar nicht erst auf das Gelände lassen, damit das Fest auch dieses Jahr wieder ein voller Erfolg werde.