Einigung bei Spitzengespräch:Amateur-Mannschaften bleiben im Grünwalder Stadion

b a Lokalderby Amateure Bayern München gegen 1860 Ein starkes Polizeiaufgebot verhindert zur Zeit d

Zwei Mannschaften und 1200 Polizisten: Das jüngste Derby wurde mit großem Aufwand bewacht.

(Foto: imago)
  • Die Amateure des FC Bayerns und des TSV 1860 München spielen weiter im Grünwalder Stadion.
  • Dies war bislang unsicher, da der Sicherheitsaufwand bei Spielen zwischen den beiden Vereinen enorm hoch war. Beim letzten Derby am Ostermontag waren 1200 Polizisten im Einsatz.
  • Vor dem nächsten Derby sollen deeskalierende Maßnahmen auf einer Pressekonferenz vorgestellt werden.

Von Martin Bernstein

Das kleine Derby zwischen den Regionalliga-Fußballmannschaften des FC Bayern und des TSV 1860 wird auch in Zukunft im städtischen Stadion an der Grünwalder Straße stattfinden. Das ist das Ergebnis eines Spitzengesprächs von Fußballfunktionären, Stadt und Polizei, das am Montag stattgefunden hat. Auf Einladung von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge einigten sich Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle, Polizeipräsident Hubertus Andrä, Rainer Koch, der Präsident des bayerischen Fußball-Verbandes, und Löwen-Präsident Gerhard Mayrhofer mit Rummenigge auf diese Linie. Ort des vor drei Wochen - nach dem jüngsten Derby - angekündigten sportpolitischen Treffens waren die Geschäftsräume des FC Bayern München.

1200 Polizisten waren am Ostermontag unterwegs gewesen, um die befürchteten Fan-Krawalle am Rand des Viertligaspiels der beiden zweiten Mannschaften zu verhindern und um rivalisierende Fangruppen auseinanderzuhalten. Die Teilnehmer der Runde am Montag waren sich einig darin, dass dieser Sicherheitsaufwand "in keinem Verhältnis" mehr stehe. Statt einer - von vielen Fans befürchteten und vehement abgelehnten - Verlegung künftiger Derbys in die Fröttmaninger Arena, beschlossen die Teilnehmer der Runde die Schaffung einer Arbeitsgruppe aus Vertretern beider Vereine.

Intensivierer Fan-Dialog

Diese soll "in Fragen zu den Bereichen Infrastruktur, Stadion oder auch beim Ticketing gemeinsam mit den Fans Lösungen ( . . . ) erarbeiten". Vor dem nächsten Derby wird es zudem eine Pressekonferenz aller Beteiligten geben, die vom Kreisverwaltungsreferat organisiert wird. "Auf ihr werden deeskalierende Maßnahmen vorgestellt werden, die sich positiv auf das Verhalten der Fans auswirken sollen", heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung von Vereinen, Stadt und Polizei. Der Fan-Dialog beider Vereine soll intensiviert werden.

Im Vorfeld des Derbys vom Ostermontag hatte die Polizei mehrfach kritisiert, dass die Fans aus dem Ultra-Bereich sich jedem Dialog verweigert hätten. Dagegen hatten Fanvertreter betont, dass es sehr wohl Gespräche gegeben habe. So habe es seit dem Amateurderby im Sommer fünf Treffen gegeben, an denen sich Vertreter der Polizei und der im Club Nr. 12 zusammengeschlossenen aktiven Bayernfans an einen Tisch gesetzt hätten. Im Club Nr. 12 seien auch viele Ultras organisiert.

Auch die Vertreter des Münchner Fanprojekts wiesen darauf hin, dass seit dem Sommer-Derby "eine intensive und kritische Auseinandersetzung der jeweils vereinszugehörigen Fangruppen mit der Entwicklung vor, während und nach diesem Spiel" stattgefunden habe.

"Wir ziehen für uns das Fazit, dass die Fanbetreuungsarbeit durch die Vereine einerseits und durch unseren sozialpädagogischen Ansatz andererseits gefruchtet hat", schrieben Jochen Kaufmann und Karin Sporrer vom Fanprojekt nach dem ohne größere Zwischenfälle verlaufenen Ostermontags-Derby. Während die Fans monieren, dass der Polizeiaufwand angesichts des Derby-Verlaufs überzogen gewesen sei, argumentiert die Polizei, nur durch den Großeinsatz seien Ausschreitungen und Zusammenstöße verhindert worden.

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