Zorneding:Viel zu viel für zwei Ohren

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Fetziges zum Auftakt des Zornedinger Musikfestivals bietet die Bigband "Markt Schwabens Finest" der Musikschule. (Foto: Veranstalter)

Das Zornedinger Musikfestival ist mit 30 Ensembles diesmal noch größer und vielfältiger

Von Rita Baedeker, Zorneding

Das Musikfestival Zorneding geht - nochmals gewachsen - in die dritte Runde: Hatten sich vor zwei Jahren noch 17 Gruppen und im vergangenen Jahr 22 angemeldet, so sind es dieses Mal sogar 30 Ensembles, die am Samstag, 14. November, rund um Rathaus, evangelische Kirche und Jugendzentrum dabei sein werden. Veranstalter ist wieder der Verein Mbayan Kamerun. Die Konzerte auf den beiden Bühnen im Jugendzentrum haben der Verein "Jüngste Kultur" und dessen Vorsitzender Moritz Dietz organisiert.

Vier Bühnen und ein Viertelstunden-Takt: Da darf man sich trotz geringer Entfernungen schon sputen, um möglichst viel mitzubekommen. Um 14.30 Uhr wird das Festival ganz klassisch mit Kaffee und Kuchen im Gemeindezentrum eröffnet. Später, um 18 Uhr, werden dort dann afrikanische Speisen serviert. Die Bigband Markt Schwabens Finest, fester Bestandteil der Musikschule, spielt zum Auftakt um 14.30 Uhr im Gemeindezentrum fetzigen Sound von Charlie Parker, Joe Zwinul, George Gershwin und anderen. Die Leitung hat Hermann Rid. Um 14.45 Uhr hat das Vaterstettener Saxofonorchester seinen Auftritt im Jugendzentrum. Salon- und Kaffeehausmusik offeriert das Trio Zwischentöne mit Nane Höcherl, Cello, Stephan Grohe, Geige, und Astrid Geweke, Klavier, von 15.15 Uhr an im Rathaus, wo eine Stunde später das Zornedinger Blockflöten-Ensemble Die Zauberflöten mit Mozarts "Zauberflöte" verzaubern will.

Ohne Pause geht es weiter bis 22.45 Uhr. Für die Nachschwärmer im Jugendzentrum ist die Ska-Band àlaSKA der letzte Gig vor dem Schlafengehen. Gespielt wird ein Cocktail aus Reggae, Funk, Dub, Rocksteady und Balkansound. Von 21.30 bis 22.15 Uhr ist dem Publikum in Kirche und Jugendzentrum mit dem Salonorchester der Konzertfreunde München sowie den Zornedinger Soulhuntern und ihrem klassisch beeinflussten Hardrock Kontrastreiches geboten.

Die stilistische Vielfalt der musikalischen Genres ist ohnehin riesig. Sie reicht von der Sängerin und Songschreiberin Andrea Gegner, die berühmte Ohrwürmer aus Film und Musical präsentieren wird (Rathaus, 19.15 Uhr), bis zur Volksmusik der Bacherer Musi (Rathaus, 18.15 Uhr); von a-cappella-Pop des Musikschul-Chors Chant & Groove (evangelische Kirche, 20.30 Uhr) bis zum Duo Strutynski und Jackl, das mit Klarinette und Piano klassische Musik auf die Bühne bringt (Kirche, 17.30 Uhr). Klassik ist auch das Genre des Pianisten Michael Leslie, dessen Klavierkunst weithin gerühmt wird (evangelische Kirche, 19.30 Uhr). Klassik in schönster Form darf man schließlich auch von dem Trio Susanne Langholf, Sabine Hüttl-Munoz und Thomas Pfeiffer erwarten (evangelische Kirche, 16.30 Uhr).

Viele der Gruppen kommen aus der Region. So die Dusty Lilies aus Wasserburg, die sich der Country- und Folkmusik verschrieben haben, aber auch alte Schlager und italienisches Liedgut im Repertoire haben (Jugendzentrum, oben, 16 Uhr). Aus der Zornedinger Musik- und Literaturszene nicht wegzudenken ist der Chansonnier Frank Senftleben mit seinem Akkordeon, der dieses Jahr zu einer musikalischen Tango-Weltreise aufbricht (Rathaus, 21.15 Uhr). Auch die Funkband Fun Can do (Jugendzentrum, 20.45 Uhr) ist ein heimisches Gewächs, das Duo SASa mit Yuko Saito und Maurizio Saccomanno mit Improvisation, Jazz und anderem mehr gehört der Musikschulfamilie an (Kirche, 15.30 Uhr). Einer der Höhepunkte des Festivals ist das Gastspiel von Jeremiah's Life & Death Blues Orchestra aus Ebersberg, eine Band, die ihr aktuelles Album "Deep in the Heart of Bavaria" vorstellen wird (Jugendzentrum, 19.45 Uhr).

Jörg Müller, Jazzpianist, die Munich Blue Notes mit moderner Chormusik, die Gruppe Scheuermüller, Hammermeier und die Dame am Klavier mit Kabarettstückchen aus Musicals, der Muppetshow und viel Melodramatik sowie die Formation Taktlos Ltd, die sich dem Mundart-Rock verschrieben hat, komplettieren das Programm, das zudem schöne Coverversionen, Lateinamerikanisches, Afrikanisches sowie Pop mit Elektronik und Live-Instrumenten verspricht. Scheint so, als wären zwei Ohren viel zu wenig, um das alles aufzunehmen.

Wichtig ist aber auch der Zweck des Festivals: Die Spenden werden dieses Mal für den Bau eines Trinkwasserbrunnens und die Renovierung der Schule in Mbayan (Kamerun) verwendet.

© SZ vom 10.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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