Zorneding:Es ist vollbracht

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Eine historische Debatte ist beendet: Nach 30 Jahren der Diskussion beschließt Zornedings Gemeinderat endlich den Bau einer neuen Sporthalle.

Wieland Bögel

Mit seinem Votum für den Hallenbau hat der Gemeinderat am Donnerstag eine fast schon historische Zornedinger Debatte beendet: Seit knapp drei Jahrzehnten wird hier um den Bau einer Sporthalle gestritten. Der örtliche Sportverein TSV und viele Bürger forderten die Halle, oft hatte es schon Zusagen gegeben, doch letztlich lehnte der Gemeinderat das Ansinnen immer wieder ab.

Zuletzt ging es nur noch um die Lage der Parkplätze. Der Plan für die Sporthalle steht, im Herbst soll der Bau beginnen. (Foto: Ikommbau)

Zuletzt gewann die Debatte im vergangenen Frühjahr an Schärfe, als bekannt wurde, dass die Gemeinde den fest zugesagten Hallenbau wegen klammer kommunaler Kassen verschieben wollte. Der TSV und Teile der Gemeinderats reagierten verärgert, als bei einer Abstimmung Ende März sämtliche Zeitpläne für den Neubau abgelehnt wurden. Der TSV-Vorstand drohte mit Rücktritt, zornige Zornedinger riefen zu einer Demonstration auf.

Nach zahlreichen nichtöffentlichen Verhandlungen einigten sich die Fraktionen auf einen Kompromiss: Im Herbst dieses Jahres könne mit dem Bau begonnen werden. Im September stimmte der Gemeinderat für den Abschuss eines Architektenvertrages mit dem Büro Lück für die Planung. Bereits im Frühjahr wurde ein Haushalts- und Investitionsplan verabschiedet, in welchem die Kosten für die Halle festgeschrieben sind.

Bei der Abschlussdebatte ging es im Gemeinderat nicht mehr um Grundsätzliches, sondern um die Gestaltung des Areals an der Bucher Straße. Dort soll neben der Sporthalle auch ein Festplatz entstehen. Drei Varianten standen zur Wahl, die sich lediglich in der Anordnung der Parkplätze und des Festgeländes unterschieden. Bei Variante eins und drei befindet sich der Festplatz im Norden der Halle, bei Variante zwei ist er nach Osten verschoben. Die Parkplätze bei Variante eins und zwei liegen am Ostrand des Geländes, bei der dritten Variante im Norden und näher an Festplatz und Halle.

Bürgermeister Piet Mayr (CSU) erklärte, dass für die Halle selbst nach den Ergebnissen eines Bodengutachtens nur der Standort im Süden neben der B 304 in Frage komme. Dies habe den positiven Nebeneffekt, dass sich der Festplatz etwas weiter von der Straße entferne, was der Sicherheit der Festbesucher diene, so der Bürgermeister. Manfred Lamatsch (CSU) sprach sich für mehr Parkplätze vor der Halle aus, die im Plan vorgesehenen Stellplätze im Osten des Areals seien zu weit entfernt. Helmut Obermaier (Grüne) fand es dagegen "zumutbar", einige Meter zu laufen. "Wir wissen doch alle, der Sportler kann nicht laufen", ulkte Hubert Röhrl (FWG) und regte ebenfalls Parkplätze in Hallennähe an. Barbara Weiß (Grüne) wünschte sich einen Fahrradstellplatz.

Auch die Frage, ob der Festplatz geteert oder gekiest werden solle, löste Diskussionen aus. Solche Detailfragen könne man später klären, befand Bürgermeister Mayr: "Jetzt geht es darum, wo kommt was hin." Dem stimmte Ulrich Fischer von der ehemaligen Bürgerliste zu. "Die Details müssen wir für das Landratsamt sowieso dreimal ändern."

Gegen die Stimmen der CSU sprach sich der Gemeinderat für die dritte Variante aus. Das Münchner Architekturbüro Palais Mai wurde beauftragt, zusammen mit dem Planer der Halle einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen, der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum wird die Änderung des Flächennutzungsplanes vornehmen.

© SZ vom 29.01.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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