Zorneding:Diskussion über Wlan geht weiter

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Zornedinger CSU scheitert mit Vorstoß gegen Hotspots

Von Anselm Schindler, Zorneding

In einigen bayerischen Gemeinden sind öffentliche Wlan-Hotspots, also Plätze und Einrichtungen, an denen Bürger kabellos und kostenlos surfen können, bereits Realität. Beispiele dafür gibt es auch im Landkreis: In Vaterstetten wird den Bürgern in der örtlichen Bücherei seit März 2016 ein öffentlicher Wlan-Zugang angeboten, seit die Gemeinde bei einer Verlosung der Stadtwerke München für ein Jahr lang einen kostenlosen Wlan-Hotspot gewann. Im März dieses Jahres verlängerte die Gemeinde das Angebot, auch wenn die Kommune nun dafür zahlen muss: Vaterstetten hat inzwischen einen Vertrag mit Vodafone abgeschlossen.

Selbst das kleine Oberpframmern hat die Chance genutzt, in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken München Wlan-Hotspots einzurichten.

In Zorneding würden viele diesen Schritt auch gerne gehen und an öffentlichen Plätzen und in gemeindlichen Gebäuden öffentliches Wlan einrichten - doch der Gemeinderat ist in dieser Frage gespalten. Für die Ausarbeitung konkreter Vorschläge gibt es in Zorneding auch einen eigens ins Leben gerufenen Arbeitskreis Wlan. Doch weil der bislang kaum konkrete Ergebnisse geliefert hat, würde die CSU-Fraktion den Arbeitskreis gerne auflösen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung brachte der Christsoziale Tobias Hackl deshalb einen Antrag zur Abschaffung des Arbeitskreises ein - doch der Antrag wurde mit einer knappen Mehrheit abgelehnt.

In den vergangenen Jahren hätten Mobilfunkanbieter das nutzbare Datenvolumen für mobiles Surfen im Internet deutschlandweit stark erweitert, erklärte Hackl seine Ablehnung der öffentlichen Hotspots. Damit sei es in Zorneding an nahezu allen Orten möglich, das Internet zu nutzen, auch ohne Wlan. Zudem habe in Zorneding noch keine Bevölkerungsgruppe mit Nachdruck nach den Hotspots verlangt. "Stimmt nicht", hielt Moritz Dietz, Gemeinderat der Grünen, dagegen: Die Jungbürgerversammlung im Jugendzentrum habe gezeigt, dass gerade junge Menschen von der Gemeinde einforderten, dass an öffentlichen Plätzen und in gemeindlichen Einrichtungen Wlan-Hotspots eingerichtet würden.

Und auch die Erweiterung des Datenvolumens durch Mobilfunkanbieter sei kein Grund, der gegen öffentliches Wlan spreche, so Dietz. "Weil sich das hohe Datenvolumen einfach auch nicht alle leisten können." Kritik erntete der CSU-Vorstoß auch aus der FDP: Bei der Diskussion um die Sanierung des Herzogplatzes gehe es auch immer wieder um einen möglichen Wlan-Hotspot, sagte Gemeinderat Peter Pernsteiner. "Der AK ist wichtig, wir müssen ihn ausweiten, nicht abschaffen." Bislang bieten in Zorneding nur private Geschäftstreibende einen kostenlosen Wlan-Zugang an, darunter die Bäckerei Hasi und die örtliche Kreissparkasse.

© SZ vom 12.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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