Zorneding:Auf der Suche nach Schwerpunkten

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Andreas Nemetschek ist seit diesem Monat als Zornedings neuer Jugendpfleger im Einsatz

Von Carolin Fries, Zorneding

Noch stehen die Zeichen auf Umstellung. Sowohl was die Erreichbarkeit des neuen Zornedinger Jugendpflegers betrifft, als auch das Tätigkeitsfeld von Andreas Nemetschek. Anfang Juli hat er die Büroräume im Jugendzentrum am Wiesenweg bezogen, als Nachfolger von Florian Hoffmann. Der 51 Jahre alte Sozialpädagoge pendelt aus München - wo er zuletzt als Schulsozialarbeiter an einer Mittelschule sowie einer Berufsfachschule tätig war - in den Landkreis Ebersberg. Zuletzt arbeitete er einer Zweigstelle zur Berufsberatung, und hatte dort viel mit jungen Flüchtlingen zu tun. Weshalb er sich auf die Stelle in Zorneding beworben hat? "Ich freue mich, jetzt wieder ein breites Spektrum an Jugendarbeit leisten zu können."

Andreas Nemetschek ist gebürtiger Münchner, hier hat er auch studiert. Schwerpunkt war bereits in seinem Studium die Jugendarbeit. Im Vaterstettener Jugendzentrum hat er damals ein Praktikum gemacht - sein einziger Anknüpfungspunkt im Landkreis Ebersberg. Die weiteren beruflichen Stationen lagen in München, wo Nemetschek in den vergangenen Jahren in vielen Bereichen mit Jugendlichen gearbeitet hat: In München-Ramersdorf war er in einem offenen Jugendzentrum tätig, später in der therapeutischen Jugendhilfe mit psychisch Kranken. Viele Jahre lang hat Nemetschek schließlich als Teil eines Ausbilderteams Lehrgänge für Jugendliche geleitet, die keine Lehrstelle fanden, worüber er zu einer Beratungsstelle zur Berufsentscheidung wechselte. Auf die Frage nach seiner Freizeitbeschäftigungen sagt er: "Ich bin Familienvater." Die beiden Kinder sind elf und 14 Jahre alt. Wenn daneben noch Zeit bleibe, bastele er an Autos und Motorrädern. "Ich habe im Ausland mal eine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker gemacht."

In Zorneding ist Andreas Nemetschek momentan dabei, sich zu orientieren. Moritz Dietz, Vorsitzender des Vereins "Jüngste Kultur", hat den neuen Jugendpfleger in den vergangenen Tagen durch den Ort geführt, ihm Treffpunkte von Jugendlichen gezeigt und Einrichtungen vorgestellt. Der Verein hat sich zuletzt darum gekümmert, dass das Jugendzentrums nach dem Weggang Florian Hoffmanns im März zumindest an einem Abend wieder geöffnet hatte. Bis Ende Juli steht der Vereinsvorstand Nemetschek noch zur Seite.

Bei der geführten Tour durch die Gemeinde hat dieser bereits festgestellt, dass sich nur wenige Zornedinger Jugendliche im öffentlichen Raum aufhalten. Einigen ist er aber schon begegnet, im Jugendzentrum konnte er ebenfalls engagierte Jugendliche kennenlernen, wie er erzählt. "Die bringen sich toll ein." In den kommenden Tagen will sich der Sozialarbeiter bei den Vereinen und Institutionen im Ort noch persönlich vorstellen, dabei gelte es auch herauszuhören, in welchen Bereichen Bedarf an Jugendarbeit besteht. " Um Schwerpunkte zu setzen ist es jetzt noch zu früh", sagt er.

Wer Andreas Nemetschek kennenlernen möchte: Das Jugendzentrum ist ab sofort immer montags von 16 bis 21 Uhr sowie dienstags und freitags von 15 bis 20 Uhr geöffnet. Mittwochs hat der neue Jugendpfleger jenseits des offenen Betriebs eine Sprechstunde für Jugendliche und Eltern eingerichtet. Von 15 bis 18 Uhr steht er dann in seinem Büro zur Verfügung.

© SZ vom 08.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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