Nach nur wenigen Monaten Betrieb schließt der Vaterstettener Roboter-, Spielzeug- und Schreibwarenladen Avenio Ende November seine Postfiliale. Gerade in der Weihnachtszeit sei das für die Kunden natürlich ärgerlich, erklärt Helge Sahl, Geschäftsleiter von Avenio. Mit der Schließung steht den Kunden der Deutschen Post in Vaterstetten nun nur noch die Filiale im Ortsteil Baldham zur Verfügung. Man habe vor, im Gemeindegebiet neue Filialen einzurichten, erklärt Dieter Nawrath, ein Sprecher der Deutschen Post, voraussichtlich werde das dem Unternehmen aber "leider nicht vor dem Weihnachtsgeschäft" gelingen, so Nawrath.
Die Schließung der Filiale finde "einvernehmlich aus betrieblichen Gründen" statt, erklärt Nawrath. Geschäftsleiter Sahl schlägt andere Töne an. Man sei, was die Zusammenarbeit mit der Post betreffe, unzufrieden, erklärt Sahl. Der Post-Service der in seinem Laden seit dem Umzug in die Johann-Sebastian-Bach-Straße angeboten wird, sei für sein Personal mit viel zusätzlicher Arbeit verbunden gewesen, in den vergangenen Monaten habe sich gezeigt, dass ein Schalter für den hohen Kundenandrang nicht ausreiche, so der Geschäftsleiter. Deshalb habe man mit der Post über einen weiteren Schalter verhandelt, diese habe sich darauf allerdings nicht einlassen wollen. Unzufrieden ist Sahl auch mit der Vergütung des Service durch die Post, für ihn sei der Schalter letztlich ein Minusgeschäft.
Gerade an Tagen, an denen die Postfiliale in Baldham geschlossen sei, sei der Kundenandrang in seinem Laden kaum zu bewältigen, sagt Sahl. Immer wieder komme es zu "unerträglich langen Schlangen". "Eigentlich im Hautgeschäft benötigtes Personal musste an der Post aushelfen", berichtet Sahl, die Engpässe führten zu Unzufriedenheit bei Kunden und Personal. Man habe die Post deshalb vor die Entscheidung gestellt: entweder ein weiterer Schalter oder Schließung des bestehenden. Die Post hat sich offenbar für die Schließung entschieden.