Vaterstetten:Sportlich gerechnet

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Am Bahnhof in Baldham stellt man sein Fahrrad eher ungern ab, zu schäbig wirkt die Hütte, wo sich außerdem gelegentlich Überreste manch nächtlichen Umtrunks finden. (Foto: Christian Endt)

Vaterstetten investiert mehr Geld ins Stadion sowie in Fahrradständer an der Bahn

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Wer das Auto stehen lässt und mit der Bahn fährt, handelt sehr umweltbewusst - wer davor zum Bahnhof radelt, tut auch noch etwas für die Gesundheit. Solch löbliches Verhalten will man in der Gemeinde Vaterstetten fördern, und die Fahrradständer an beiden S-Bahn-Stationen verbessern. Für die ersten Baumaßnahmen wurden nun 75 000 Euro in den neuen Haushalt eingestellt. Auch an alle, die ihre Fitness lieber mit Laufen verbessern, wurde gedacht: Bis 2018 sollen insgesamt 465 000 Euro in die Sanierung des Sportparks investiert werden. Dies beschloss nun der Finanzausschuss bei der Haushaltsvorberatung.

Präsentiert wurden die Pläne für die verbesserten Radelständer bereits im Dezember im Verkehrsausschuss. Pro Bahnhof wurden mehrere Maßnahmen vorgeschlagen, zwei davon sollen heuer nun umgesetzt werden, je eine in Baldham und in Vaterstetten. Dort geht es um die Aufstockung der Fahrradständer - was ganz wörtlich zu verstehen ist. Südlich des Bahnhofes am Veilchenweg sollen die Räder künftig zweistöckig parken können. Insgesamt könnten dort bis zu 300 Fahrräder abgestellt werden, die Kosten betragen inklusive Abbau der bestehenden Anlage etwa 100 000 Euro - die die Gemeinde aber womöglich nicht alleine bezahlen müsse, wie Kämmerer Markus Porombka im Finanzausschuss erläuterte. Denn für jeden zusätzlichen Fahrradständer gebe es bis zu 350 Euro Fördergeld.

Auf diesen Zuschuss wird man dagegen in Baldham verzichten müssen, denn dort geht es nicht um mehr, sondern um bessere Fahrradständer. Verbessert werden soll der Schuppen südwestlich des Bahnhofes an der Neuen Poststraße, der nicht nur ziemlich heruntergekommen, sondern auch des öfteren Ziel von Vandalismus ist. Die Agenda Verkehr hatte zunächst angeregt, den Schuppen durch zehn abschließbare Gitterboxen zu ersetzen - diese Idee mittlerweile aber überarbeitet. Nun ist geplant, den Fahrradständer einzuzäunen und in eine Art automatisches Parkhaus zu verwandeln. Sein Radl abstellen soll dort künftig nur noch können, wer sich zuvor eine Chipkarte bei der Gemeinde besorgt hat.

Einen Teil der Umbauten werde man aus der Stellplatzablöse finanzieren können, so Porombka, hier stünden 90 000 Euro zur Verfügung. Er schlug vor, weitere 75 000 Euro für den Ausbau der Fahrradständer in den Haushalt einzustellen. Ein Vorschlag, der ohne Gegenstimmen angenommen wurde. "Dass wir da nicht drumrumkommen, ist klar", sagte Bürgermeister Georg Reitsberger (FW), der seiner Gemeinde "ein großes Defizit" bei den Fahrradständern bescheinigte. Von dessen Behebung auch die Gemeinde selbst profitieren werde, sagte Sepp Mittermeier (SPD), schließlich wolle man "den Autoverkehr rausbringen", und darum unterstützen, dass die Leute mit dem Rad zur Bahn fahren.

Ein kleines bisschen mehr Dissens gab es über die Frage, wie viel Geld man in die Sanierung des Sportplatzes, besonders der maroden Laufbahnen, stecken soll. Für 2017 seien zwar bereits 200 000 Euro eingeplant, so Porombka, um die Sanierung fortzusetzen, solle man aber weitere 265 000 Euro in den Finanzplan für 2018 einstellen. Zu viel Geld für Herbert Uhl (FW), er sprach sich gegen die weitere Sanierung aus, zumindest in diesem Umfang. Zwar seien die Laufbahnen tatsächlich nicht mehr in gutem Zustand, doch um das zu beheben, müsse man sie nicht komplett austauschen. Uhl schlug vor, einfach die kaputten Stellen zu erneuern.

Christl Mitterer (CSU) bezweifelte, dass dies noch möglich ist, die Bahnen seien durchgehend in einem extrem schlechten Zustand. Was für die Gemeinde auch ohne Sanierung irgendwann teuer werden könne, nämlich: "Wenn sich da der erste den Fuß bricht." Ihr Fraktionskollege Josef Schmid verwies darauf, dass der Verlust überregionaler Sportveranstaltungen drohe, wenn die alten Anlagen in Vaterstetten den vorgegebenen Standards nicht mehr genügten. "Es ist schon sinnvoll, dass man da mal was macht", meinte auch Mittermeier und Reitsberger verwies darauf, dass die normale Lebensdauer einer solchen Laufbahn mit 15 Jahren kalkuliert werde, "da sind wir mit 35 Jahren gut dabei". Gegen die Stimme Uhls wurde die Aufnahme der Kosten in den Haushaltsplan beschlossen..

© SZ vom 11.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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