In dieser Woche hätten 300 Asylbewerber im Landkreis Ebersberg einen Integrationskurs an der VHS Vaterstetten beginnen sollen. Drei Tage lang waren die Schutzsuchenden während der Sommerferien für die richtige Einteilung in die Kurse auf ihren Wissensstand geprüft worden. Vier Kurse wären demnach auch zustande gekommen. Doch dann fehlten plötzlich die Teilnehmer. Nicht aus bösem Willen freilich, sondern weil die Regierung von Oberbayern während der Sommerferien 131 Flüchtlinge aus dem Landkreis Ebersberg nach Eichstätt verlegt hat - darunter 26 Personen, die eigentlich für die Integrationskurse vorgesehen waren. Ärgerlich für die VHS: Die Verantwortlichen haben davon erst aus der Zeitung erfahren, wie Fachgebietsleiter Peter Lang bei der Vorstellung des neuen Programms berichtete. Schwierigkeiten gab es darüber hinaus, weil man nicht gewusst habe, welche der getesteten Kursteilnehmer in Poing bleiben konnten. "Das hat viel Zeit und Manpower gekostet", ärgerte sich auch Hildegard Petschik von der VHS-Außenstelle in Poing.
Die Regierung von Oberbayern ist sich indes keiner Schuld bewusst. Wie ein Sprecher mitteilt, würden Asylsuchende nach Möglichkeit zwar landkreisintern umverteilt. In Ebersberg ging es allerdings um die Räumung der noch mit Flüchtlingen belegten Schulturnhallen. Für diese Personen wiederum habe man kurzfristig nur im Landkreis Eichstätt Kapazitäten frei gehabt.
Im Ebersberger Landratsamt, das die VHS Vaterstetten vor den Sommerferien mit der Organisation der Integrationskurse beauftragt hatte, heißt es, dass man sehr wohl versucht habe, die Situation vor den Ferien zu klären. Allerdings habe man die Zuständigen nicht erreichen können, sagt Landratsamtssprecherin Evelyn Schwaiger. Inzwischen liegen die notwendigen Informationen über die verbliebenen Kursteilnehmer der VHS vor und Peter Lang versichert, dass man mit den Kursen noch in diesem Herbst starten wolle.