Vaterstetten:Immer mit der Ruhe

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Ein Containerbau, in dem früher die Polizei untergebracht war, bietet nun Platz für elf Obdachlose. (Foto: Hinz-Rosin)

Grundstück für geplante Flüchtlingsunterkunft am Vaterstettener Föhrenweg soll demnächst geräumt werden

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Seit mehr als zwei Jahren ist neben dem Wertstoffhof in Vaterstetten eine Flüchtlingsunterkunft geplant, nun sieht es so aus, als ob die ersten Arbeiten an dem Projekt demnächst beginnen könnten. Wie von Gemeinde und Landratsamt zu erfahren ist, hat bereits zusammen mit einem Abriss-Unternehmer eine Begehung des Geländes stattgefunden. Dieses ist derzeit noch mit der alten Obdachlosenunterkunft der Gemeinde bebaut, die mittlerweile aber nicht mehr bewohnt ist.

Die Obdachlosen konnten in der vergangenen Woche in die neue Unterkunft neben dem Rathaus umziehen, sagt Georg Kast, Referent des Bürgermeisters. Das Ausweichquartier befindet sich in der im vergangenen Herbst aufgegebenen Polizeistation. Den Containerbau hatte das Präsidium der Gemeinde im November kostenlos überlassen, anschließend wurde er zur Unterkunft umgebaut. Insgesamt elf Schlafplätze sind dort mittlerweile verfügbar, so Kast, "und die sind auch nötig".

Denn die alte Unterkunft am Föhrenweg war zuletzt in einem erbärmlichen Zustand. Da man bei der Gemeinde seit Ende 2013 davon ausging, dass der Anfang der 1990er Jahre für Balkanflüchtlinge errichtete Barackenbau ohnehin bald abgerissen wird, hatte man dort nur das Allernötigste repariert. Geplant war, dass in der neuen Flüchtlingsunterkunft, welche der Freistaat auf Gemeindegrund bauen will, von den 100 Plätzen acht für Obdachlose zur Verfügung stehen. Doch es kam immer wieder zu Verzögerungen. Zunächst konnte man sich nicht über die Bedingungen einigen, zu denen einerseits das Grundstück an den Freistaat und andererseits die Obdachlosenzimmer an die Gemeinde überlassen werden sollten. Als diese Streitpunkte schließlich ausgeräumt waren, folgten weitere Verzögerungen: So war lange nicht klar, welches Ministerium für die Freigabe der Mittel, insgesamt wird das Projekt wohl etwa 2,5 Millionen Euro kosten, zuständig ist. Erst im November konnten die letzten Details geklärt werden.

Eine konkrete Bauplanung für die Unterkunft gibt es allerdings genau so wenig wie einen konkreten Zeitplan. Auch wann der Abriss erfolgen wird, sei noch nicht klar, sagt Kast, "ich gehe eher von Wochen als von Tagen aus". Aber zumindest habe die Gemeinde ihr Problem mit der maroden Obdachlosenunterkunft inzwischen lösen können.

© SZ vom 19.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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