Vaterstetten:Immer Ärger mit den Nachbarn

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Grünen-Politiker Günter Glier erhebt Einspruch gegen die Umfahrung. (Foto: Cristian Endt)

Negative Stellungnahmen zu Parsdorfer Umfahrung

Nachbarn und Naturschützer sprechen sich gegen die von der Gemeinde Vaterstetten geplante Umfahrung für die nördlichen Ortschaften aus. Ende letzter Woche hat der Feldkirchener Gemeinderat beschlossen, eine negative Stellungnahme ins Planfeststellungsverfahren einzubringen. Am Wochenende hat nun auch der Bund Naturschutz eine solche Stellungnahme formuliert, ebenso wie der langjährige Vaterstettener Grünen-Gemeinderat Günter Glier.

Die Feldkirchener befürchten durch die Umfahrung eine Zunahme des Verkehrs auf der Verbindungsstraße zwischen Weißenfeld und Feldkirchen, und folgend auch an der Kreuzung Richtung Autobahn. Diese gilt bereits jetzt als eine der am stärksten belasteten Hauptkreuzungen im Landkreis München. Bürgermeister Werner van der Weck (SPD) sagte: "Mit diesem Vorhaben wird die Gemeinde Feldkirchen zu dem Flaschenhals, auf den der gesamte Verkehr zuläuft." Er bezweifelte, dass der Ort den Verkehr mit der bestehenden Infrastruktur stemmen kann. "Es muss nachgewiesen werden, dass die Kreuzung leistungsfähig ist." Gutachten sollen klären, ob die Planung den Ort übermäßig belastet. Die Fraktionen stimmten geschlossen für eine ablehnende Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren in Vaterstetten. Sie einigten sich auch auf die Konsultation eines Rechtsanwalts, der Hilfestellung zum weiteren Vorgehen leisten soll.

Bei den Nachbarn sieht man dem gelassen entgegen, wie Vaterstettens Zweiter Bürgermeister Martin Wagner (CSU) erklärt. Er ist im Rathaus für die Umfahrung zuständig, da diese von Bürgermeister Georg Reitsberger (FW) abgelehnt wird. Laut Wagner sind die Befürchtungen der Feldkirchener unberechtigt. "Es ist nicht so, dass wir den Nachbarn widerrechtlich den Verkehr aufbürden", so Wagner, wenn überhaupt würden nach Fertigstellung der Umfahrung sogar weniger Autos aus Vaterstetten durch die Nachbargemeinde fahren. Denn der Verkehr solle ja gerade nicht über die EBE 4/ M 18 abgeleitet werden, "wir wollen direkt auf die Autobahn". Ein Gutachten habe den Vaterstettenern auch bestätigt, dass sich die Verkehrsströme in Richtung A 94 entwickeln würden. "Ich erwarte nicht, dass dies negative Folgen für uns haben wird", kommentiert Wagner daher den angekündigten Einspruch der Nachbargemeinde.

Ebenfalls eine negative Stellungnahme hat der Bund Naturschutz eingereicht, wie der Vaterstettener Ortsvorsitzende Heinz Vierthaler berichtet. Unter Umweltschützern ist die geplante Umfahrung wegen ihres hohen Flächenverbrauchs schon lange umstritten. Darum hat auch der frühere Grünen-Gemeinderat Günter Glier am Montag einen Einspruch ins Planfeststellungsverfahren eingebracht.

© SZ vom 11.04.2017 / cja/wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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