Vaterstetten:Ab die Post

Gemeinde Vaterstetten findet Käufer für Traditionswirtshaus

Die Wiedereröffnung der Alten Post in Parsdorf rückt näher. Die Gemeinde hatte das seit 2014 leer stehende Gebäude Ende vergangenen Jahres von der Kirche gekauft. Wie Bürgermeister Georg Reitsberger mitteilt, habe man nun einen Interessenten gefunden, der die Post übernehmen und als Gaststätte weiterbetreiben will. Dabei handelt es sich um Karl Müller, einen alteingesessenen Parsdorfer und langjährigen Gemeinderat und Kirchenpfleger.

"Eine Verwaltung muss keine Gaststätte betreiben", erklärt Reitsberger den Schritt der Gemeinde, einen neuen Eigentümer für die Alte Post zu suchen. Gekauft hatte man diese, um ein Stück Geschichte zu erhalten, immerhin gibt es die Post nicht nur seit einem halben Jahrtausend, sie ist auch mit der Gründung der Gemeinde eng verknüpft. Weil es dort die Posthalterei mit Gaststätte gab wurde im Juni 1818 die Ortschaft Parsdorf zum Gemeindesitz benannt, der sie bis 1977 blieb. Reitsberger hatte bereits früher den Wunsch geäußert, die Gemeinde könne ihren 200. Geburtstag in der Alten Post feiern, dies scheint nun ein Stück wahrscheinlicher geworden zu sein.

Denn beim Weiterverkauf der Post hat man zur Auflage gemacht, dass die Wirtschaft in den nächsten 25 Jahren weiterzubetreiben ist. Auch der Saal, der einzige größere Veranstaltungsort der Umgebung, muss erhalten werden, genau wie die von der Kirche genutzten Räume im Gasthof. Die Übergabe sei nicht einfach gewesen, sagt der Bürgermeister, "viel Paragrafen-Schusterei" musste sein Stellvertreter Martin Wagner auf sich nehmen. Finanziell bleibe die kurzzeitige Eigentümerschaft für die Gemeinde folgenlos, das Gebäude war für 850 000 Euro gekauft worden, man habe es nun "ohne Gewinnaufschlag weitergegeben"

© SZ vom 23.09.2017 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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