Treffen mit Tradition:Ein Fest für Frauen

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Margret Bartoli, 71, Rentnerin, ist seit der Gründung des Komitees dabei gewesen und hat sich sehr dafür eingesetzt, dass sich der Kontakt zwischen den Gemeinden vertieft. Neben der organisatorischen Arbeit hat sie dabei auch viel Spaß. (Foto: Privat)

In Markt Schwaben wird auch in diesem Jahr gemeinsam mit Besucherinnen aus der Partnerstadt Ostra gefeiert

Interview Von Valentina Antonucci, Markt Schwaben

Anlässlich des Weltfrauentags an diesem Donnerstag haben sich die Markt Schwabenerinnen wieder Frauen aus der Partnergemeinde Ostra in den Marken eingeladen, um gemeinsam zu feiern. Organisiert wird der Besuch von Magret Bartoli vom Partnerschafts-Komitee.

SZ: Feiern wirklich nur Frauen?

Margret Bartoli: Einige Ausnahmen gibt es schon. Ostras Bürgermeister, Andrea Storoni, der dieses Jahr zum ersten Mal dabei sein kann, und der italienische Busfahrer sind uns natürlich herzlich willkommen, genauso wie die Männer der Gastfamilien. Allerdings dürfen auch alle Freunde der Städtepartnerschaft oder die, die sich dafür interessieren, fröhlich mitfeiern.

Wie funktioniert denn die Verständigung zwischen Ihnen und Ihren Gästen?

Einige im Ort, unter anderem auch ich, sprechen mehr oder weniger gut italienisch und können somit übersetzen. Allerdings haben auch viele aus Markt Schwaben damit angefangen, Italienisch zu lernen. Leider sind aufgrund der Sprachbarriere keine allzu tiefen Gespräche möglich, trotzdem wollen wir es dieses Jahr versuchen, auch über Politik zu reden.

Der Weltfrauentag entstand als Initiative, um für Gleichberechtigung und Frauenrechte zu kämpfen - wie sehen Sie das in Ihrem Fest vertreten?

Das ist eher schwierig. Wir sind uns zwar natürlich über die Problematik im Klaren, aber als großes Thema wird das nicht besprochen, wenn, dann nur in kleineren Gruppen. Das liegt vor allem aber auch an der problematischen Verständigung. Außerdem ist es für die Frauen, die uns besuchen, hauptsächlich ein Ausflug, der Spaß machen soll.

Was ist das Besondere an Ihrem Frauenfest?

Das Besondere ist, dass wirklich nur die Frauen aus Ostra anreisen, ganz alleine, ohne Mann oder Kinder. Seit 2005 veranstalten wir dieses Fest, und für viele war es damals das erste Mal, dass sie ganz alleine einen Ausflug unternommen haben. Da ist die Stimmung natürlich sehr heiter und überschwänglich.

Wurde Ihre Gemeinde durch den Austausch mit der Partnerstadt bereichert - und wenn ja, inwiefern?

Nun ja, dadurch, dass man viele bei den jeweiligen Besuchen immer wieder trifft, haben wir auf jeden Fall Freunde gewonnen. Aber auch der kulturelle Austausch ist natürlich bereichernd, so zum Beispiel der Auftritt einer italienischen Theatergruppe, die ein deutsch-italienisches Stück aufgeführt hat.

Was unternehmen Sie denn für gewöhnlich zusammen?

Das ist immer unterschiedlich. Dieses Jahr besichtigen wir beispielsweise die Konfiserie Dengel in Rott und machen einen Einkaufsbummel durch Rosenheim. Beliebt ist auch immer eine Stadtrundfahrt in München, und das Oktoberfest finden sie natürlich auch faszinierend. Gerade junge Leute besuchen uns im Herbst oft, um auf die Wiesn zu gehen. Andersherum legen mittlerweile viele Markt Schwabener im privaten Urlaub einen Zwischenstopp in Ostra ein.

Was erwarten Sie sich vom diesjährigen Frauenfest?

Ich hoffe, dass alle gemeinsam fröhlich feiern und Spaß haben, es gibt nämlich auch noch einen anderen Grund zu feiern - Bürgermeister Andrea Storoni hat zufälligerweise am selben Tag Geburtstag. Außerdem wünsche ich mir, dass sich diesmal niemand den Fuß bricht, das hatten wir nämlich auch schon einmal.

© SZ vom 08.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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