Schwimmbad in der Berufsschule:Ohne Schnickschnack

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Falls eine Berufsschule in Grafing-Bahnhof gebaut wird, wünscht sich der Schwimmverein dort ein einfaches Hallenbad

Fünf Bahnen, 25 Meter, vier Millionen Euro: Das sind die Eckdaten, die die Vorsitzende des Schwimmvereins Grafing-Ebersberg, Stefanie Kühn, nennt. Die Idee dahinter ist der Bau eines neuen Schwimmbades, falls in Grafing-Bahnhof eine Berufsschule gebaut wird. "Es gibt Konzepte für zweckmäßige Schwimmbäder ohne Schnickschnack", schreibt Kühn in einer Pressemitteilung. Eine Berufsschule in Grafing-Bahnhof wäre ein "wunderbarer" Standort für ein neues Schul-Schwimmbad.

Seit einigen Jahren diskutiert der Schwimmverein Grafing-Ebersberg Kühn zufolge mit Verantwortlichen der Politik im Landkreis die Situation der Schwimmbäder im Raum Ebersberg. Ob bei der Sportlerehrung im Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Andreas Lenz, Landrat Robert Niedergesäß und dem Landtagsabgeordneten Thomas Huber (alle CSU), im direkten Austausch mit den Bürgermeistern Walter Brilmayer (CSU) und Angelika Obermayr (Grüne) oder im Gespräch mit der Landtagsabgeordneten Doris Rauscher (SPD) - die aktuelle Berichterstattung über immer mehr Kinder, die nicht schwimmen können, würden ernst genommen. Der Zustand des Ebersberger Hallenbades befördere die Sorgen "Bereits seit Jahren sieht sich der Schwimmverein Grafing-Ebersberg der Gefahr einer Schwimmbadschließung gegenüber", so Kühn. Die Stadt Ebersberg habe sich zwar klar zum Erhalt des Hallenbades bekannt. Doch die anstehende Sanierung bedeute auch, dass der Schwimmverein rechtzeitig alternative Wasserzeiten suchen muss, um den Trainingsbetrieb aufrecht erhalten zu können. Die umliegenden Bäder seien allerdings voll belegt, was Kühn n nicht nur von Bäderverantwortlichen, sondern auch am Rande der Diskussion bei dem von Thomas Huber (CSU) initiierten Runden Tisch zur Schwimmbadsituation im Landkreis feststellen musste. Doch nicht nur kurz- und mittelfristig dürfe man denken, so Kühn. Langfristig gedacht würden ausreichende Schwimm-Möglichkeiten einer Gesellschaft dienlich sein.

"Schwimmen ist eine gesunde, verletzungsarme Sportart für Alt und Jung", sagt die Vereinschefin. Viele der umliegenden Schwimmvereine hätten Wartelisten oder gar einen Aufnahmestopp, weil die Bahnen im Training zu voll seien, um weitere Kinder aufzunehmen. Doch nicht nur Kinder und Jugendliche lieben das Element Wasser. Auch Erwachsene und speziell Senioren bräuchten ausreichende Öffnungszeiten in Hallenbädern. Umso wichtiger ist es für Kühn, hier über eine Generation hinaus zu denken.

Dass Schwimmbäder zwar Geld kosten, jedoch nicht unbedingt zu unkalkulierbaren Großprojekten werden müssen, diese Idee adressierte Kühn auch an Landrat Robert Niedergesäß, denn der Kreis wäre bei einer Verwirklichung eines neuen Bades in der Berufsschule als Träger verantwortlich. Kühn bat Niedergesäß, dies von Anfang an in die Gespräche und Planungen mit einzubeziehen.

Die Vorsitzende des SVGE fasst die Idee zusammen: "Die Gelegenheit, ein neues Schwimmbad für den Landkreis zu planen, war nie so gut wie jetzt. Ein gut geplanter Neubau ist kalkulierbar, kann nach neuesten ökologischen Standards gebaut werden und würde die Schwimmfähigkeit der Kinder der umliegenden Orte in dieser Zuzugsregion für Generationen sichern."

Zum Schwimmverein Grafing-Ebersberg: Der SVGE hat zur Zeit etwa 160 aktive Mitglieder und trainiert viermal pro Woche im Ebersberger Hallenbad. Im Sommer finden zwei bis drei zusätzliche Trainings im Freibad Grafing statt. Ab dem Alter von vier Jahren schwimmen Kinder, Jugendliche und Erwachsene je nach Leistung in vier Nachwuchsgruppen und acht Wettkampfgruppen. Das nächste Sichtungstraining findet voraussichtlich im Frühsommer statt. Infos dazu finden Sie rechtzeitig auf der Homepage unter www.sv-ge.de.

© SZ vom 21.04.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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