Schneechaos:Nervenprobe für Autofahrer

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Fahrzeuge bleiben bei Dauerschneefall und stürmischem Wind liegen - die meisten Unfälle gehen aber glimpflich aus.

Barbara Mooser

Irgendwann am Vormittag wurde Poing zur Insel: Fast alle Straßen rundherum waren dicht - entweder waren sie vom Schnee total zugeweht oder durch liegengebliebene Fahrzeuge blockiert. Vor allem im nördlichen Landkreis waren Polizei, Feuerwehren und Mitarbeiter der Bauhöfe am Mittwoch ohne Pause im Einsatz - teilweise halfen auch Landwirte und Baufirmen, die Straßen zumindest weitgehend frei zu halten. Es ereigneten sich zahlreiche Unfälle, die meisten gingen aber glimpflich aus.

Zwischen Forstinning und Moos ziehen Landwirte und andere Traktorbesitzer die Lkw aus den Gräben. (Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

Von gefühlten "100 000 Einsätzen" sprach ein gestresster Peter Wagner, Leiter der Polizeistation Vaterstetten, am Mittwochnachmittag. "Es war unglaublich viel los, zwischenzeitlich ging rund um Poing gar nichts mehr", stöhnte auch sein Poinger Kollege Manfred Winter. Autos blieben im Schnee stecken, rutschten in den Graben, wurden von Böen vom Kurs abgebracht. Der starke Wind war auch die Ursache mehrerer Lkw-Unfälle.

Auf der Staatsstraße zwischen Gelting und Markt Schwaben landete ein Lkw-Anhänger wegen einer Böe im Straßengraben. Weil er umzukippen drohte, musste eine Abschleppfirma ihn mit einem Spezialfahrzeug bergen. Ein außer Kontrolle geratenes Lkw-Gespann war auch Ursache einer Totalsperrung der Kreisstraße zwischen Weißenfeld und Feldkirchen. Bei der Autobahnauffahrt Forstinning überschlug sich ein Kleintransporter. Auf der B12 stellte sich ein Lkw quer und versperrte die Fahrbahn in beiden Richtungen. Mitarbeiter der Straßenmeisterei schafften es mit ihrem Räumfahrzeug, den Lkw wieder frei zu bekommen.

Verletzt wurde eine Autofahrerin, als sie auf der Strecke von Grub in Richtung Parsdorf aufgrund einer Windböe mit ihrem Auto auf die Gegenfahrbahn geriet, dort mit einem entgegenkommenden Lkw zusammenstieß und anschließend gegen ein hinter ihr fahrendes Auto geschleudert wurde. Auch in Ebersberg erlitt eine 53-Jährige Verletzungen, als sie auf der Ebersberger Südumgehung auf Höhe Gsprait von der Fahrbahn abkam und sich überschlug.

Insgesamt hielten sich die Auswirkungen des extremen Wetters im Bereich der Polizeiinspektion Ebersberg allerdings einigermaßen in Grenzen: Lediglich fünf Kleinunfälle wurden hier registriert. Geduld mussten Autofahrer aber überall im Landkreis beweisen: Neben Unfällen oder Schneeverwehungen waren oft Lkw, die die Steigungen nicht bewältigen konnten, die Ursache für Verkehrsbehinderungen. Die Feuerwehr musste am Mittwoch nicht nur bei Unfällen Hilfe leisten, sondern auch eine Folgeerscheinung der Kälte bewältigen: Im Markt Schwabener Industriegebiet überschwemmte ein Rohrbruch ein Geschäftsgebäude, das die Feuerwehr wieder leer pumpte.

© SZ vom 16.02.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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