Reden wir über:Spielverlegung wegen Umzugs

Lesezeit: 2 min

Trainer David Darmoro (Foto: oh)

Der SC Baldham hilft Trainer David Darmoro unkonventionell

Interview von Victor Sattler, Vaterstetten

Seit sieben Kreisklasse-Spielen waren die Fußballer des SC Baldham-Vaterstetten II ungeschlagen. Nun kündigte sich die Spielvereinigung (SpVgg) Höhenkirchen im heimischen Stadion in Vaterstetten an - am gleichen Tag, an dem bei Spielertrainer David Darmoro () ein ganz privater Trikottausch angesetzt war: Für den 34-Jährigen sollten zeitgleich die Umzugswagen anrollen, von München raus nach Baldham. Ungewöhnlich, aber sicher kameradschaftlich war die Idee, das Spiel also auf Freitagabend vorverlegen zu lassen, damit die Spezln beim Umzug alle mitanpacken konnten.

SZ: Herr Darmoro, nun ist der SC Baldham den Höhenkirchenern leider 0:3 unterlegen. Haben Ihre Spieler auf dem Platz sich für den Umzug am nächsten Tag geschont, um Kraft fürs Möbelschleppen zu sparen?

David Darmoro: Nein, natürlich nicht. (lacht) Dass mein privater Umzug der Grund für die Verlegung war, wurde gleich von verschiedenen Trainern aus dem Landkreis kommentiert. Aber mei, wenn man die Möglichkeit hat, das Spiel zu verschieben, macht man das auch. Wegen des Umzugs das Spiel zu vernachlässigen, wäre natürlich trotzdem ein Schmarrn. Null zu drei klingt hoch und eindeutig - tatsächlich hatten wir aber vier oder fünf Latten- und Pfostenschüsse, sowie die größeren Spielanteile, will ich sagen. Das passiert mal. Unsere Serie, ungeschlagen in sieben Spielen, wurde zwar kurz durchbrochen, aber wir haben noch alles in der Hand.

Wie viele Spieler standen da am Samstag in Ihrer neuen Wohnung? Und was für Aufgaben haben die zugeteilt bekommen?

Wir hatten 13 Umzugshelfer, unter denen immerhin acht Fußballer des SC Baldham sind. Wichtig war die strategische Aufstellung: Unsere handwerklich geschickten Spieler durften Schränke aufbauen, während die mit zwei linken Händen eher für die körperliche Ertüchtigung beim Kistenschleppen eingesetzt wurden. Dekoriert hat dann aber doch meine Frau.

Sind die Spieler froh, ihren Trainer wieder vor Ort in Baldham zu haben?

Das war sicher auch ein Grund für die Hilfsbereitschaft. (lacht) Ich bin ja ursprünglich aus Baldham und habe mein ganzes Leben im SC gespielt - insofern ist es schön, nach München auch wieder hier zu sein. Nun ist unsere neue Wohnung nur 200 Meter vom Platz entfernt: Also natürlich gab es da die frechen Sprüche von den Spielern, dass wir dann nach diversen Trainingseinheiten für die "Afterhour" zum Trainer nach Hause gehen können.

Und anständig bedankt haben Sie sich auch?

Selbstverständlich. Meine Schwiegermutter hat uns reichlich Essen mitgebracht, Feinkostsalate und Selbstgekochtes. Als endlich alle Kisten in der Wohnung waren, haben wir erst mal alle zusammen ein Festmahl genossen.

© SZ vom 29.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: