Reden wir über:70 Jahre CSU in Glonn

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Josef Altinger (Foto: Christian Endt)

Josef Altinger, heute 93 Jahre alt, ist von Anfang an dabei

Interview von Sara Kreuter, Glonn

70 Jahre gibt es die CSU in Glonn bereits - und seit 70 Jahren gehört er dazu: Josef Altinger ), 93 Jahre alt und Gründungsmitglied des Ortsverbandes. Lange Jahre war er im Gemeinderat tätig, zehn Jahre sogar Ortsvorsitzender der CSU. Ein knappes dreiviertel Jahrhundert nach der Gründung blickt Altinger zurück auf die Anfänge und betont: Er würde alles genau so wieder tun.

SZ: 1946, ein Jahr nach Ende des Zweiten Weltkriegs, haben Sie die CSU in Glonn mitgegründet. Wie kam es dazu?

Josef Altinger: Der Krieg in Deutschland war gerade vorbei, ich selbst und viele andere haben als Soldaten gekämpft. Wir alle haben uns nach geordneten Verhältnissen gesehnt. Es gab dann damals in Glonn so eine Gruppe, alles alte Herren von über 60 Jahren, die wollten einen Ortsverband der CSU gründen. Weil ich noch jung war und mehr Kraft hatte, haben sie mich gefragt, ob ich mitmachen will. Und ich habe mir gedacht, irgendwer muss es ja machen. So bin ich dann als 22-Jähriger zu dem Haufen dazu gekommen.

Was waren die ursprünglichen Ziele der Glonner CSU?

Wir haben den Ortsverband gegründet, weil uns klar war: Wir müssen etwas tun, damit es nie wieder Krieg gibt. Deshalb war es uns wichtig, die Bevölkerung zu aktivieren. Mehr Leute sollten sich aktiv für Politik interessieren. Das war zum Beispiel dadurch möglich, dass es nun eine weitere Partei, die CSU, gab, die zur Wahl stand. Außerdem war es uns sehr wichtig, ganz besonders vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs, dass sich gute Kandidaten aufstellen lassen, damit ordentliche Leute in die Gremien gewählt werden.

Wie hat sich die Partei in den vergangenen 70 Jahren verändert?

Eigentlich finde ich, dass sie sich nicht verändert hat. Ich glaube, der Ortsverband hat immer noch ähnliche Grundsätze und Ziele wie am Anfang. Nur die Leute sind natürlich andere. Ich bin das einzige noch lebende Gründungsmitglied.

Was waren die Höhepunkte Ihrer Zeit bei der CSU?

Bei jeder Bundeskanzler-Wahl war es immer ganz besonders schön, wenn wir gegen den Kandidaten der SPD gewonnen haben. Das waren die besten Momente. Als Mitglied der Partei fühlt man dann immer Stolz und Freude, dass die eigene Partei sich durchsetzen konnte. Und natürlich tut es gut zu wissen, dass die Mehrheit der Bevölkerung genauso gesinnt ist, wie man selbst - sonst wäre unser Kandidat ja nicht gewählt worden.

Was wünschen Sie Ihrem Ortsverband für die nächsten 70 Jahre?

Ich hoffe, dass die Partei weiter bestehen bleibt und weiterhin gute Arbeit machen kann. Aber da bin ich zuversichtlich. Die machen das schon.

70 Jahre CSU Glonn, Feier am Donnerstag, 28. April, um 19.30 Uhr in Sigls Bistro: Historisches, vorgetragen von Hans Obermair, Musikalisches von der "Stoabuckl Musi" sowie Ehrungen langjähriger Mitglieder. Ehrengäste: Kreisvorsitzender Thomas Huber und Landrat Robert Niedergesäß.

© SZ vom 28.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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