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Flüchtlinge sollen in den nächsten zwei Wochen Halle in Grub räumen

Von Barbara Mooser, Pliening

Die Reparaturarbeiten an der Kunststoffhülle laufen. In spätestens zwei Wochen soll die Traglufthalle in Pliening, die bei einem Brand Ende Oktober beschädigt worden war, wieder bewohnbar sein. Dann müssen die 198 Aylbewerber, die derzeit übergangsweise in der Traglufthalle in Grub untergebracht sind, wieder umziehen. Das erklärten Landrat Robert Niedergesäß und Marion Wolinski, die das zuständige Sachgebiet im Landratsamt leitet, in einem Pressegespräch. Eine Möglichkeit, die Menschen nach Nationalitäten getrennt in kleineren Einheiten unterzubringen, gebe es nicht. Dies hatten unter anderem Vertreter der Helferkreise und auch die Bewohner selbst gefordert. "Wir haben gar keine anderen Kapazitäten", erläuterte Andreas Stephan, Leiter der Abteilung Zentrales.

Am Donnerstag will sich der Landrat aber mit Vertretern der örtlichen Polizei treffen, um über auffällig gewordene Bewohner zu sprechen. Es handele sich dabei um "Einzelfälle", wie Niedergesäß unterstreicht. Ende vergangener Woche waren einige der derzeit in Grub lebenden Bewohner aneinandergeraten, was einen größeren Polizeieinsatz zur Folge hatte. Was die Halle in Grub betrifft, so plant die Regierung von Oberbayern weiterhin deren Abbau, um dort stattdessen eine Containerunterkunft für 150 Menschen zu errichten. Wann das passieren wird, darüber liegen dem Landratsamt bisher aber noch keine Informationen vor.

Unterdessen ist die Begutachtung der Realschulturnhalle in Poing, die lange ebenfalls als Flüchtlingsunterkunft diente, fast abgeschlossen. Man sei "guter Hoffnung", dass die Halle Mitte 2017 wieder für den Sport nutzbar sei, so Stephan. Dass die Instandsetzung hier so viel länger dauert als bei anderen Schulturnhallen, die vorübergehend als Wohnquartiere für Asylbewerber dienten, liegt vor allem daran, dass Wasser aus den Sanitärbereichen, die nie für eine derart intensive Nutzung ausgelegt waren, in die Halle geflossen ist. Zwar seien Überschwemmungen - etwa wegen eines verstopften Gullys - immer schnell beseitigt worden, so Stephan, dennoch habe man nicht verhindern können, dass Wasser in den Hallenboden eindrang. Dämmmaterial und Holz sogen sich voll. Voraussichtlich muss der Boden komplett ausgetauscht werden. Besonders bitter: Der Boden war erst wenige Monate vor der Nutzung als Unterkunft neu verlegt worden - wegen eines Wasserschadens in der Bauphase war ebenfalls ein Austausch nötig gewesen. Durch den aktuellen Wasserschaden habe sich auch Schimmel in der Turnhalle gebildet, so Stephan. Die Halle sei aber abgeschlossen und unzugänglich, sodass von ihr keine Gesundheitsgefährdung ausgehe.

© SZ vom 09.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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