1994 saßen Werner Meier, Rudi Zapf und Wolfgang Neumann nach einem gemeinsamen Konzert ihres Musik-Kabarett-Trios "Die Meiers" im Café Mozart in Salzburg. Man überlegte, ob es nicht an der Zeit wäre, sich ein neues Programm auszudenken. Dabei fiel auch der Satz, man könne doch auch aufhören. Und so kam es. Die Drei beschlossen an diesem Abend, ihr Trio aufzulösen. So simpel endete die Geschichte des erfolgreichen Musik-Kabarett-Trios. "Die Luft war damals einfach raus", erzählt Rudi Zapf heute.
Die Meiers, das war mal eine Kultband, bekannt von Münchner Kleinkunstbühnen wie dem Fraunhofer oder dem Lustspielhaus, mit Auftritten auch in Radio und Fernsehen. Mehr als zehn Jahre haben sie ihr Publikum begeistert. Die Musiker des Trios waren der heutige Solo-Kabarettist, Song-Writer und Frontmann der Kult-Kinderlieder-Band Sternschnuppe Werner Meier (Gesang und Texte) der Filmmusiker, Musik-Clown und Live-Gitarrero Wolfgang Neumann (Gitarren, Sequenzer und Gesang) und Rudi Zapf mit Pedal-Hackbrett, Knopfakkordeon und Gesang. Soweit zur Geschichte.
20 Jahre später spielen sie wieder. Vergangenen Sonntag finden sich die Meiers im Rahmen der Ottersberger Stadlkulturtage zu einem Revivalkonzert ein. Als die Drei die Bühne betraten, werden sie von einem zahlreich erschienenen Publikum herzlich begrüßt. Das Beste aus ihren vier ehemaligen Programmen, die sie von 1986 bis 1995 gespielt haben, steht auf dem Programm. Schlicht das, was ihrer Meinung nach heute noch geht, erzählen sie. Ein Nostalgiekonzert also, wobei ihre Lieder, 20 bis 30 Jahre alt, durchaus auch zeitlose Farben enthalten. Den Titel "Keine Feier ohne Meier" könnte der eine oder andere sogar noch kennen.
Natürlich finden sich in den bayrisch angehauchten Liedern Themen, die heute ganz anders aufgefasst und wahrgenommen werden. Die Bio-Bewegung zum Beispiel war vor etwa 25 Jahren noch ganz frisch, heute gehört das Thema zum guten Ton. Der Witz, die Ironie von damals wirkt für heutige Ohren manchmal auch kurios, wobei die eigene Erinnerung 20 Jahre schnell verblassen lässt. Ja, Erinnerung ist etwas, das wir Menschen lieben. "Weißt Du noch damals?", heißt es oft. Das Meier'sche Revivalkonzert wird zu einer kleinen Zeitreise. Nostalgie muss ja nichts Schlechtes sein. Und trotz des Abstands von gut 20 Jahren tönt so manches plötzlich wieder sehr vertraut. Unsere Kultur liebt ohnehin Rückwärtsgewandtes. Das hat natürlich seine Berechtigung, denn die Vergangenheit prägt doch auch unsere Gegenwart.
Die Wiedersehens- und Hörensfreude mit den Meiers jedenfalls war groß. Für solche, die sie nicht kannten, durchaus auch ein bereichernder Konzertabend. Freilich haben sich die drei Musiker inzwischen weiterentwickelt und sind ihre eigenen Wege gegangen. Aus den Augen haben sie sich allerdings in all den Jahren nicht verloren, Rudi Zapf spielt zum Beispiel mit Wolfgang Neumann immer wieder mal als Duo.
Werner Meier hat viele CDs mit Liedern für Kinder, quirlige Bühnenshows, Theaterstücke, Bücher, neue Bandformationen, Musicals und Soloshows herausgebracht. Wolfgang Neumann hat in 41 Jahren 134 Filmmusiken geschrieben und Rudi Zapf ist mit diversen Programmen ohnehin landauf landab immer wieder als Hackbrett- und Knopfakkordeon-Virtuose zu hören.
So ein Griff in die Vergangenheit beweist, dass Lieder wie der "No name Cowboy" oder die "Hinterhofer Kathi" auch so etwas wie Kult geworden sind. Also: Scheunentore auf für die Meiers.
Von 17.Juli bis 8. August schließen sich die Ottersberger Sommerkonzerte an die Stadlkulturtage an. Den Anfang machen die "More Maids - First Ladies of Irish Folk". Am 18. und 19. Juli geben sich die Formation "Son Rico Son" mit kubanischer Musik und die "Simon & Garfunkel Revival Band" die Ehre. Edwin Kimmler bestreitet den Abend des 25. Juli. Die "Isarschixn" behaupten am 31. Juli, dass "ois im Fluss is". Eine Percussionshow der "Drumstars" folgt am 1. August, Nick Woodland & Band präsentieren Blues und Rock am 2. August. Mit "Organ Explosion" und den "Drei Damen" am 7. und 8. August enden die Sommerkonzerte. Einlass mit Bewirtung ist um 18.30 Uhr, Beginn um 20.15 Uhr. Karten gibt es im Buchladen untere Telefon (08121) 98 91 34 sowie im Zapf-Musikbüro unter (08121) 77 27 47.