Neues Bad für Poing:Schwimmen am Lärmschutzwall

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Das Schwimmbad in der Grundschule Poing (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Mehr Abwechslung im Sportunterricht: Poing plant ein neues Bad auf dem Schulareal an der Gruber Straße. Es soll bis zum Sommer 2017 fertig werden, frühestens. Dann können sich die Kinder in einem 25 mal acht Meter großen Becken verausgaben.

Von Barbara Mooser

Die Poinger Kinder werden künftig wieder Schwimmunterricht bekommen können: Der Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung am Donnerstag einstimmig dafür ausgesprochen, am Schulzentrum an der Gruber Straße ein Schwimmbad zu errichten. Wenn alles glatt läuft, wird es frühestens im Sommer 2017 nutzbar sein. Die Gemeinde rechnet mit Kosten in Höhe von 3,5 Millionen Euro für das Vorhaben. Hinzu kommen jährliche Betriebskosten von etwa 83.000 Euro.

Dafür können sich die Kinder dann in einem 25 mal acht Meter großen Becken verausgaben. Ein kleineres Schwimmbad wäre zwar für den Schulunterricht auch denkbar gewesen, doch selbst die Austragung von Bundesjugendspielen wären in dem kleinen Becken nicht möglich. Auch für die Vereine, die das Bad ebenfalls nutzen dürfen, ist ein größeres Becken wichtig, wie die Gemeinderäte bei zahlreichen Vorgesprächen und Workshops zum Thema erfuhren. Das Bad soll auf dem Schulareal nahe des Lärmschutzwalls entstehen oder vielleicht sogar in den Wall hinein gebaut werden. Dort steht bisher nur ein kleines, heruntergekommenes Hausmeisterhäuschen, das abgerissen wird.

Dass die Gruber Straße überhaupt als Standort das Rennen macht, hatte sich in der Vergangenheit nicht abgezeichnet. In ersten Planungen war davon ausgegangen worden, dass es hier gar nicht den notwendigen Platz gibt. Statt dessen konzentrierten sich die Planungen auf die Grundschule an der Karl-Sittler-Straße, wo auch bisher das Schulschwimmbad untergebracht war, oder den neuen Schulstandort im Zauberwinkel. Hier soll in den nächsten Jahren eine neue Grundschule für die vielen Kinder in den Poinger Neubaugebieten entstehen. Doch beide Standorte hätten einen gravierenden Nachteil, wie die beiden Planer in der Sitzung am Donnerstag erläuterten: Sie befänden sich so weit im Süden oder im Norden der Gemeinde, dass nicht alle Schulkinder zu Fuß zum Schwimmunterricht kommen könnten. Immerhin liegen dazwischen zweieinhalb Kilometer, es müsste also immer ein Hol- und Bringdienst eingerichtet werden. Dies ist beim Standort an der Gruber Straße anders. Hier ist nicht nur die große Grund- und Mittelschule direkt nebenan; auch die Realschule und das Förderzentrum sind nur ein paar Schritte entfernt. Doch auch die Kinder, die künftig die Schulen im Zauberwinkel oder an der Karl-Sittler-Straße besuchen, könnten das Bad nach einem kurzen Spaziergang erreichen - für den Gemeinderat ein gewichtiges Argument.

Gegen die Beibehaltung des Bads in der Karl-Sittler-Straße spricht überdies noch einiges mehr: Das Grundstück wäre sehr beengt, die Arbeiten würden sich schwierig gestalten und die Kosten erhöhen. Vor allem aber könnten die Kinder frühestens 2019 abtauchen: Da die Generalsanierung der Schule erst beginnen kann, wenn das Ausweichquartier - die Schule am Zauberwinkel - fertig ist, könnten auch erst 2017 die Arbeiten am Schwimmbad beginnen. Somit gab es unter den Gemeinderäten keinen einzigen, der einen der beiden anderen Standorte bevorzugt hätte.

© SZ vom 06.07.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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