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Energiewende Vaterstetten feiert Geburtstag mit einer Ausstellung

Ein Fahrrad ist kein ganz ungewöhnliches Geschenk zum zehnten Geburtstag - die Energiewende Vaterstetten hat zu ihrem Jubiläum gleich mehrere bekommen. Allerdings nicht zum reinen Vergnügen, die Elektrovehikel sind Teil einer Ausstellung, die am Montagabend im Rathaus Vaterstetten eröffnet wurde.

Diese, so erklärte es Sepp Mittermeier, SPD-Fraktionschef und einer der Ausstellungsmacher, soll Probleme und deren Lösungen vor Augen führen. Ausführlich erklärt wird der Klimawandel und dessen Folgen aber auch, was dagegen getan werden kann. Vorgestellt werden umweltfreundliche Strom- und Wärmeerzeugung, auch anhand von Beispielen in der Gemeinde und dem Landkreis Ebersberg. Einige davon, wie das Brucker Windrad oder Solaranlagen auf Hofdächern, hat der Fotoclub Vaterstetten dokumentiert, die Bilder sind ebenfalls zu sehen. Auch thematisiert wird, was noch zu tun ist, was ausdrücklich als Einladung an die Ausstellungsbesucherverstanden werden soll, so Mittermeier: "Melden Sie sich, wenn Sie sich beteiligen wollen."

Darauf hofft auch Vaterstettens Bürgermeister Georg Reitsberger (Freie Wähler): "Wir haben etwas Wichtiges und Wertvolles auf den Weg gebracht, ich bin sicher, dass noch vieles folgen wird." Ohnehin sei Vaterstetten "gegenüber Umweltthemen schon immer aufgeschlossen gewesen", so der Bürgermeister. Exemplarisch sei hier Klaus Breindl, der die Autoteiler gegründet hat. Auch seine Amtsvorgänger hätten hier viel unternommen, so Reitsberger, von Baumschutzverordnung über die Müllbremse, die letztlich die Deponie am Linsee verhindert habe, bis eben zur Gründung der Agenda 21, aus der dann auch die Energiewende hervorging.

Der Vorgänger Reitsbergers, in dessen Amtszeit diese Entwicklung fiel, war daher passenderweise als Festredner eingeladen worden. Eine sehr mutige Entscheidung, wie Landrat Robert Niedergesäß (CSU) bemerkte, noch dazu, da man ihm kein Zeitlimit gesetzt habe, gerade bei diesem Thema, wo es so viel zu sagen gebe. Niedergesäß erinnerte daran, was seit den Anfängen der Energiewende alles erreicht wurde. Etwa die Gründung der Genossenschaften Rege und BEG im Landkreis oder der 3 E in Vaterstetten, die Energieagentur und der im kommenden Jahr beginnenden Vermarktung von lokalem Ökostrom. Auch sehr positiv sei, dass der Landkreis und seine Kommunen bei Sanierungen oder Neubauten immer auch den Energieverbrauch im Block hätten und viele Verwaltungen sich bemühten, umweltfreundlich zu arbeiten - vom Kaffee über Büromaterial bis zur Beleuchtung.

"Die Energiewende ist das Mega-Thema", so Niedergesäß, auch wenn viele das noch nicht erkannt hätten. Das gelte für "verrückte Präsidenten, die aus Abkommen aussteigen" genauso, wie für die hiesige "große Politik", die - im Gegensatz zu vielen Bürgern - offenbar die Notwendigkeit von Klimaschutz noch nicht richtig verstanden habe. Daher brauche es einen Bewusstseinswandel, so der Landrat: "Es ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, damit unsere Zukunft eine lebenswerte bleibt". Ob das gelingt, werde sich vielleicht schon zum 20. Geburtstag der Energiewende zeigen, zu dem Niedergesäß bereits sein Kommen angekündigt hat, "in welcher Position dann auch immer."

Die Ausstellung "Faszination Energiewende" ist noch bis einschließlich 29. Juli im Lichthof des Rathauses zu sehen. Geöffnet ist montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr und donnerstags auch 14 bis 18 Uhr sowie am Wochenende des 28. und 29. Juli von 10 bis 13 Uhr.

© SZ vom 18.07.2018 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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