Mit allen Sinnen in eine völlig fremdartige Kultur eintauchen kann man am Samstag, 2. Juli, im Moosacher Meta Theater, dem Spezialisten für hierzulande seltene Kunstformen. Diesmal präsentiert dort das Soeul Soripan Ensemble aus Korea den sogenannten Pansori-Gesang. Die Truppe hat sich auf diese traditionelle Form und andere koreanische Volksmusikstile, aber auch auf neu kreierte Stücke spezialisiert.
Pansori ist ein langer epischer Gesang, bei dem ein einzelner Sänger oder eine Sängerin, genannt Gwangdae, von einem Trommler, genannt Gosu, auf der Buk, einer Fasstrommel, begleitet wird. Wegen der lebhaften Mimik und Gestik des Vortrags haben frühere westliche Musikwissenschaftler Pansori als "Ein-Mann-Oper" bezeichnet. Es erscheint aber zutreffender, Pansori als eine Art "Theater des Erzählens" zu beschreiben, da der Sänger weder ganz in die Figuren hineinschlüpft, noch die Handlung vorspielt, sondern stattdessen die Erzählung im Austausch mit dem immer lebhaft reagierenden Trommler gestaltet, der gewissermaßen als erster Zuhörer fungiert. 2003 wurde Pansori von der Unesco in die Liste der "Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit" aufgenommen.
Das "So" im Ensemblenamen Soeul Soripan steht für "weiß". Zusammen mit dem Schriftzeichen für "Eul", das "Vogel" bedeutet, erinnert das Wort an einen Vogel, der am klaren Himmel kreist. Das Programm des Abends besteht aus zehn Stücken, sie widmen sich zum Beispiel dem Frühling, der treuen Tochter, einem Unterwasser-Palast, der standhaften Frau und der Liebe. Min Hye Sung, Meistersängerin, wurde promoviert an der Hanyang-Universität. Das Konzert beginnt um 20 Uhr. Der Eintritt kostet 18 Euro.