Das Design ist schlicht, zwei grüne Kunststoffbänder umschließen den Edelstahlbecher, innen ist er ebenfalls mit Kunststoff ausgeschlagen. Interessant ist freilich die Beschriftung: "Abfallfreie Zone Landkreis Ebersberg", dazu die Internetadresse des Landratsamts. Zu haben ist der Kaffeebecher zunächst an der Information im Markt Schwabener Rathaus - kostenlos. Denn der Landkreis und die Gemeinden wollen gemeinsam daran arbeiten, dass die Bürgerinnen und Bürger beim Kaffeegenuss auf Mehrweg umsteigen. Dadurch sollen die immensen Berge an Müll, die durch die Einweg-Kaffeebecher entstehen, wenigstens etwas reduziert werden.
Entstanden ist die Idee bei einem Treffen der regionalen Abfallberater der Gemeinden mit den Fachleuten für die Abfallentsorgung im Landratsamt. Ähnliche Initiativen gebe es bereits beispielsweise in München oder in Freiburg, erläutert Evelyn Schwaiger, Sprecherin des Landratsamtes. Markt Schwaben ist die erste Gemeinde, in der das Projekt im Landkreis nun startet.
Bisher sind 500 Becher bestellt
Man habe zuvor bereits alle Geschäfte und Cafés, die Kaffee zum Mitnehmen im Angebot haben, gefragt, ob sie bei der Aktion mitmachen würden, erläutert Katrin de Laporte vom dortigen Ordnungsamt, die Reaktionen seien sehr positiv gewesen. Alle hätten sich gern bereit erklärt, die mitgebrachten Bechern zu befüllen.
Nun hoffen die Pioniere im Rathaus, dass auch die Markt Schwabener mitziehen und das Angebot annehmen. "Wir finden, die Aktion ist ein sehr gutes Signal, um Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken", sagt de Laporte. Laut der Deutschen Umwelthilfe werden in Deutschland stündlich 320 000 Kaffee-to-go-Becher verbraucht, das sind in einem Jahr fast drei Milliarden Stück. Allein in der Landeshauptstadt landen pro Tag etwa 190 000 Einweggefäße im Müll, das hat erst kürzlich die dortige Abfallwirtschaft vorgerechnet.
Wie viele Landkreis-Becher ausgegeben werden, das soll vom Interesse an der Aktion abhängig gemacht werden. Bisher hat der Kreis erst einmal 500 Stück bestellt, abholen darf man sich in Markt Schwaben nur ein Exemplar pro Person. Auch andere Gemeinden hätten bereits grundsätzlich ihr Interesse bekundet, sich an der Initiative zu beteiligen, erläutert die Landratsamts-Sprecherin, allerdings dauert hier es wohl noch ein bisschen, bis die Becher zu haben sind.