Markt Schwaben:Schleichweg nach Poing wird gesperrt

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Markt Schwabener Verwaltung sieht zu hohe Unfallgefahr auf der schmalen Straße

"Die Poinger Straße muss vorübergehend gesperrt werden", sagt Thomas Müller, "bevor hier noch etwas Schlimmes passiert." Für die Befürchtungen des Sachgebietsleiters für Tief- und Straßenbau der Gemeinde Markt Schwaben gibt es einen guten Grund: Mehr als 100 gemeldete Unfälle zählte die Polizei allein in den vergangenen fünf Jahren, unbeziffert sind laut Müller "die Beinahe-Kollisionen, die kaputt gefahrenen Reifen und abgeschlagenen Spiegel".

Auf dem viel zu engen Schleichweg machte bereits so mancher Fahrer seine negativen Erfahrungen. Selbst wer angemessen langsam fährt, muss insbesondere bei Gegenverkehr unweigerlich auf das Bankett ausweichen. "Dort reiht sich Mulde an Mulde, obgleich der Bauhof alle zwei bis drei Wochen sehr zeit- und kostenintensiv die schlimmsten Löcher auffüllt", erläutert Müller. Besonders gefährlich ist dies bei Dämmerung oder im Winter; an der Poinger Straße gibt es weder eine Beleuchtung noch Randpfosten.

Tatsächlich ist die Problematik um die Poinger Straße nicht neu und war bereits im März des letzten Jahres Thema bei der Gemeinderatssitzung. Dennoch scheute man bislang die Schließung; der Schleichweg durch die Felder ist beliebt. Auf dem 1982 befestigten Schottersträßchen verkehren bis zu 18 000 offiziell gezählte Autos pro Woche. Viele Überlegungen wurden angestellt, wie man die Straße, die auf den Gemarkungen Markt Schwaben und Poing liegt, anpassen könnte. Ausbau und Verbreiterung scheiterten bisher nach Angaben Müllers an den immensen Kosten. Hinzu kämen Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern, um die Flächen für die Verbreiterung der Bankette zu erhalten. Dasselbe ergaben die Bemühungen um eine Verlegung der Straße und die Idee einer Einbahnstraße wurde sofort wieder verworfen.

Mittlerweile ist das Straßennetz um Markt Schwaben großzügig ausgebaut. So sieht auch das Landratsamt Ebersberg keine Notwendigkeit für eine finanzielle Unterstützung. Es finden sich gleich mehrere Alternativen für eine schnelle Anfahrt nach Poing, auch wenn die Wege etwas weiter werden.

Thomas Müller hat die Poinger Straße gerade inspiziert. Bis zu 30 Zentimeter messen die Vertiefungen an den Straßenrändern derzeit. Er ist sich mit der Verkehrspolizei Poing einig: "Das ist für Autofahrer brandgefährlich. Der Zustand der Straße macht ein sofortiges Handeln erforderlich!" Die rechtliche Anordnung für die temporäre Vollsperrung sei eine notwendige Maßnahme, mit der Markt Schwaben seiner Verkehrssicherungspflicht gegenüber seinen Bürgern nachkomme.

© SZ vom 01.02.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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