Markt Schwaben:Hügel des Friedens

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Daoud Nassar leitet das "Zelt der Völker" in Betlehem und wird davon in Markt Schwaben erzählen. (Foto: privat)

Daoud Nassar berichtet in der Philippuskirche Markt Schwaben von seinem gewaltlosen Widerstand in Palästina

"Wir weigern uns, Feinde zu sein" - unter diesem Motto berichtet Daoud Nasser am Montag, 12. September, um 20 Uhr, in der Philippuskirche Markt Schwaben von einem Friedensprojekt in Palästina und der aktuellen Lage im Heiligen Land.

Daoud Nassar ist Palästinenser, lebt in Bethlehem und leitet das Friedensprojekt "Tent of Nations" (Zelt der Völker), eine Initiative gewaltlosen Widerstands. 1916 kaufte sein Großvater ein Gelände, auf dem die christliche Familie seitdem Landwirtschaft betreibt. Heute ist es der einzige nicht von israelischen Siedlern besetzte Hügel zwischen Bethlehem und Hebron. Dort setzt die Familie ihr Friedensprojekt um: Viele Freiwillige ermöglichen Seminare, Camps und Kinderfreizeiten. Die ständige Anwesenheit von Ausländern ist dabei ein wichtiger Schutz für diese Arbeit. "Tent of Nations" gehört zu den zahlreichen kleinen Initiativen, die Gewaltfreiheit leben. "Doch das ist nicht leicht in einer Umgebung aus Sabotage, behördlicher Schikane und offenem Hass", heißt es in der Ankündigung. Militante aus den israelischen Siedlungen und den palästinensischen Dörfern wollten solche Friedensarbeit verhindern. Schon mehrmals habe die hundertjährige Kaufurkunde der Familie Nassar vor israelischen Gerichten geholfen, zum Beispiel als israelische Bulldozer 1500 Weinstöcke und Obstbäume niedergewalzt hätten. Die europäischen "Juden für Gerechtigkeit in Palästina" kauften daraufhin Setzlinge und pflanzten sie ein.

"Wir weigern uns, Feinde zu sein" - so steht es auf einem großen Stein vor der Farm. Daoud Nassar wird berichten, wie seine Familie in dieser Haltung lebt - mit Erfolgen und Rückschlägen. Bereits 2010 hatte der Markt Schwabener Gospelchor Good News an Ostern Daoud Nassar auf seinem Weinberg besucht und dort gesungen. Darum tritt der Chor nun auch auf, wenn der Palästinenser die Gemeinde erneut besuchen wird.

© SZ vom 06.09.2016 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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