Markt Schwaben:Bis März geht es weiter

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18, 25, manchmal auch 31 Väter und Mütter kommen mit ihren Kindern ins Café Familia, wie hier bei der Eröffnung Anfang März. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der Gemeinderat gewährt dem Café Familia 2000 Euro Zuschuss. Die Initiatoren sammeln weiter Spenden und wollen ihr Angebot ausbauen

Von Isabel Meixner, Markt Schwaben

Der Betrieb des Café Familia ist gesichert - vorerst. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, der von Ehrenamtlichen ins Leben gerufenen Einrichtung einen Zuschuss in Höhe von 2000 Euro zu gewähren. Wie in der Januar-Sitzung, als das Gremium eine finanzielle Unterstützung knapp ablehnte, war die Förderung auch dieses Mal umstritten: Die ZMS mit Hubert Bauer und Sascha Hertel stimmte dagegen, ebenso die CSU-Fraktion mit Ausnahme von Heinrich Schmitt und Georg Holley. Die übrigen zwölf Mandatsträger votierten für den Zuschuss. Hans Haushofer (FW) als Ehemann einer der Initiatorinnen und Bürgermeister Georg Hohmann (SPD) als Schirmherr des Café Familia stimmten wegen Befangenheit nicht mit ab.

Bisher hat sich die Einrichtung mit Spenden über Wasser gehalten. Doch mit den 4200 Euro, die eingegangen waren, war der Weiterbetrieb nur bis Weihnachten sichergestellt. Der Aktivkreis Kinder hatte das Café im März eröffnet. Seither treffen sich hier zweimal pro Woche deutsche und ausländische Familien zum gegenseitigen Kennenlernen, Austauschen und Probleme besprechen.

Der Gemeinderat lehnte eine finanzielle Unterstützung im Januar ab, weil es keine Erfahrungswerte gebe, ob eine solche Einrichtung überhaupt angenommen würde. Da wolle man nicht gleich Personen auf Basis einer 450-Euro- oder Übungsleiterpauschale einstellen, hieß es. Überhaupt lehnten einige Gemeinderäte - die für ihre Sitzungen übrigens ein Sitzungsgeld erhalten - es ab, den Cafébetreiberinnen eine Aufwandsentschädigung zu zahlen. Das sei für sie kein Ehrenamt, hieß es. Die Räume des Jugendzentrums Blues stellte die Gemeinde dem Aktivkreis unentgeltlich zur Verfügung.

In einem Zwischenbericht zogen Hilde Haushofer, Karin Haushofer und Lidija Sturman nun Bilanz der vergangenen achteinhalb Monate. Ein Drittel der Gäste stamme aus dem Ausland, aus Dänemark, Wales, den Balkanstaaten, Japan oder arabischen Ländern, meist kämen "18, 25 oder sogar 31 Erwachsene mit je ein bis drei Kindern", darunter auch neu Zugezogene. "Das übertrifft unsere eigenen Erwartungen." Neben dem Cafébetrieb - Kaffee und Kuchen werden kostenlos bereitgestellt, die Spenden übersteigen laut Bericht aber regelmäßig den Selbstkostenpreis - haben die Ehrenamtlichen einen Deutschkurs organisiert.

Der nun gewährte Zuschuss der Gemeinde hilft, den Betrieb bis März weiterzuführen. Bis dahin, so hofft Hilde Haushofer, werden weitere Spenden eingehen - oder Preisgelder: Haushofer hat das Projekt für zwei Wettbewerbe angemeldet, die innovative ehrenamtliche Ideen würdigen. Fernziel des Aktivkreises ist es, ein Familienzentrum wie in Poing zu errichten. Pläne für die kommenden Monate hat die Gruppe um Lidija Sturman und Karin und Hilde Haushofer bereits: Es soll ein zweiter Nähkurs angeboten werden, ebenso werden auch berufstätige Eltern die Möglichkeit bekommen, die Einrichtung zu besuchen. Von Ende November an soll das Café Familie auch freitags von 17 Uhr an geöffnet sein, dann im Awo-Haus. Von 20 bis 22 Uhr können dort auch Vorträge und Workshops stattfinden.

Das Café Familia im "Blues" hat außerhalb der Schulferien an sechs Stunden pro Woche geöffnet: dienstags von 14.30 bis 17.30 Uhr und donnerstags von 9 bis 12 Uhr. Weitere Infos unter www.marktschwabenaktiv.de/familiencafe.

© SZ vom 14.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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