Der Gemeinderat Markt Schwaben hat sich am Wochenende zu einer Klausur an den Ammersee zurückgezogen. Unter anderem ließ er sich erklären, was beim möglichen Neubau der Mittelschule für und gegen eine Finanzierung über das Public-Private-Partnership-Modell (PPP) spricht. Als Referentin war Brigitte Keller, Finanzchefin des Landratsamts Ebersberg, geladen. Bei diesem PPP-Modell beteiligen sich private Träger an Planung und Realisierung eines Bauvorhabens, was die Gemeinde in finanzieller Hinsicht zunächst einmal entlastet. Je nach Ausgestaltung des PPP zahlt die Kommune für die Nutzung, was dann hohe Folgekosten mit sich bringen kann. Er habe als Fazit mitgenommen, "dass die Kommune sich die Finanzierung wichtiger Vorhaben besser nicht aus der Hand nehmen lassen soll", äußert sich Bernhard Wagner, Geschäftsführer im Rathaus, in einer Pressemitteilung.
Auch die Ortsentwicklung stand am Freitag auf dem Programm. Christian Schaser, Experte für Orts- und Stadtentwicklung des Planungsverbands München, referierte darüber, wie Konzepte entwickelt und umgesetzt werden können. Am Samstag führte Franz Dirnberger, geschäftsführendes Präsidialmitglied des Bayerischen Gemeindetags, die Gemeinderäte in das Thema Baurecht und die sich ständig ändernden Bestimmungen beim Planungsrecht ein. So manches schien den Gemeinderäten noch nicht geläufig. "Ich denke nicht, dass Sie in Zukunft alles richtig machen werden", sagte Dirnberger mit einem Augenzwinkern. "Aber wenn Sie etwas falsch machen, hoffe ich doch, dass Sie dabei ein schlechtes Gewissen haben." Letzter Dozent am Sonntag war Andreas Graf, seit 30 Jahren an der Bayerischen Verwaltungsschule zuständig für die Bereiche Aus- und Fortbildungen. Er gab konkrete Einblicke in das kommunale Haushaltsrecht und in die Rechte und Pflichten eines Gemeinderats.