Kommentar:Weise Zeilen

Das Büchlein "Lebensreisen II" des Grafinger Förderwerks Seniorenhaus  ist mehr als eine Chronik. Es  erzählt  Lebensgeschichten, die  als  Gebrauchsanleitung für Integration  dienen könnten.

Von Karin Kampwerth

Es ist ein kleines, feines Büchlein geworden, das der Grafinger Verein "Förderwerk Seniorenhaus" herausgegeben hat. Und doch steckt Großes zwischen den Zeilen, die Gabi Sabo mit den schönen Worten beschreibt: "Es ist da ein Regenbogen an Leben aufgegangen." Neun Frauen und ein Mann, viele bereits reich an Jahren, alle reich an Erfahrungen, haben Sabo erzählt, wie sie dort hinkamen, wo sie jetzt sind: Nach Grafing.

Die Stadt ist ihre Heimat, dort kennt man sie, weil sie in Vereinen aktiv sind oder sich anderweitig engagieren. Alteingesessene sind sie deshalb nicht. Das verraten die Lebensreisen, so der Titel des Büchleins, die Überraschendes, Emotionales und Persönliches der Protagonisten zutage bringen. Und eine wesentliche Erkenntnis: Man muss nicht aus Grafing stammen, um Grafinger zu werden. Wie das geht, ist gar nicht schwer.

Die Verbindung aus Vergangenheit und Gegenwart hat die Menschen seinerzeit befeuert, Gemeinsamkeiten für die Zukunft zu finden. Insofern ist das Büchlein viel mehr als eine Ansammlung von Geschichten von früher. Es könnte eine Gebrauchsanleitung für das Zusammenfinden und Zusammenleben sein - übrigens aktueller denn je.

© SZ vom 25.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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