Kirchseeon:Tiefer in die Tasche greifen

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Die Sanierung des Kirchseeoner Schulhauses soll 6,75 Millionen Euro kosten

Von Christoph Hollender, Kirchseeon

Vier Wochen vor den Sommerferien soll die Sanierung der Grund- und Mittelschule beginnen; sie erhält ein neues Stockwerk. Jetzt wurde bekannt, dass das Projekt teurer wird als ursprünglich geplant. 300 000 Euro mehr, als von den Architekten berechnet, werden die Bauarbeiten wohl kosten. Insgesamt muss Kirchseeon 6,75 Millionen Euro für das neue Schulgebäude zahlen; ein Teil wird vom Freistaat gefördert. An Pfingsten 2017 soll das neue Schulhaus dann in Betrieb gehen. Die Sanierung zählt in den kommenden Jahre zu den herausforderndsten Projekten der Marktgemeinde - gemeinsam mit dem Neubau des Kinderhauses. Und auch für dieses muss die Gemeinde mehr bezahlen als gedacht. Hier geht es allerdings sogar um Millionenbeträge.

Der Anstieg der Kosten halte sich beim Schulhaus noch in Grenzen, sagte der Architekt Maximilian Venus in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats. "Diese Bandbreite sei ganz normal", erklärte er die 300 000 Euro teureren Baumeisterkosten - einen Anstieg um 30 Prozent. Den Grund dafür konnte er jedoch nicht nennen. Das Unternehmen, das die Bauarbeiten ausführen soll, legte dem Architekten den Kostenanstieg erst in dieser Woche vor. Jetzt will Venus im Detail prüfen, wieso die Kosten nach oben gehen.

Unter anderem werde der Abriss des Daches am bestehenden Gebäude teurer als prognostiziert. Venus betonte zudem im Gespräch mit den Gemeinderäten, dass jetzt der Zeitpunkt wäre, die Reißleine zu ziehen, sollte das Projekt finanziell ausufern. Doch, dass die Schulhaussanierung vom Marktgemeinderat noch gestoppt werde, ist nicht anzunehmen. Schließlich hat das Gremium bereits damit begonnen, die ersten Arbeiten an Unternehmen zu vergeben.

Für Bürgermeister Udo Ockel (CSU) sei das "keine Nachricht, um jetzt aufzuhören". Schließlich würden an anderer Stelle auch Kosten eingespart werden, betonte der Rathauschef. Ausgeglichen werden die steigenden Kosten der Baumeisterarbeiten durch niedrigere Preise bei anderen Aufträgen, beispielsweise für Lüftungsarbeiten. Diese seien um ein Vielfaches günstiger als veranschlagt. Dennoch zeigte sich Ockel überrascht, dass der Preis für die Bauarbeiten derart von der Kostenberechnung abweiche. Einsparungen an anderen Stellen hin oder her - insgesamt muss Kirchseeon am Ende 150 000 Euro mehr für die Sanierung bezahlen als geplant. Die Gemeinderäte äußerten sich vorerst nicht dazu. Die Vergabe der Baumeisterarbeiten folgt in einer anderen Gemeinderatssitzung.

Bereits im Juli sollen die Vorarbeiten am Schulgebäude beginnen. In den Sommerferien wird das bestehende Dach entfernt und ein neues Geschoss aus Holz auf das Gebäude gesetzt. Es soll vorgefertigt geliefert und dann vor Ort zusammengesetzt werden. Zusätzlich soll eine neue Mensa im Erdgeschoss gebaut werden, die Platz für 90 Kinder bereithält. Damit wird also auch ein Ganztagsschulbetrieb möglich. Viele Gemeinderäte betonten, ihnen sei sehr wichtig, dass der laufende Schulbetrieb nicht gestört wird. Architekt Maximilian Venus schätzt, dass der Rohbau Ende Oktober fertig ist. Natürlich sei das Projekt aber eine gewisse Herausforderung, weil es im laufenden Schulbetrieb umgesetzt wird.

© SZ vom 20.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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